Skandal um ein Wombat-Baby
In Australien leben Wombats.
Es sind Beuteltiere.
Sie fressen Pflanzen.
Und sie sind Säuge·tiere.
Das bedeutet:
Sie bringen ihre Babys lebend auf die Welt.
Wombats können bis zu 120 Zentimeter lang werden.
Und bis zu 40 Kilogramm schwer.
Hier kann man ein Wombat sehen:
Es gibt nicht mehr viele Wombats in Australien.
Sie sind bedroht.
Weil ihre Lebens·räume immer kleiner werden.
Weil immer mehr Menschen Gebiete in Australien bebauen.
Und weil andere Tiere aus Europa nach Australien gebracht wurden.
Vor allem das Haar·nasen·wombat ist besonders bedroht.
Davon gibt es nur noch sehr wenige Tiere.
Eine Amerikanerin hat eine Urlaubs·reise nach Australien gemacht.
Sie heißt Sam Jones.
Sie hat viele Follower*innen bei Instagram.
Dort teilt sie Fotos und Videos von ihren Reisen.
90 Tausend Menschen schauen sich ihre Inhalte an.
Sam Jones ist also Influencerin.
Sam Jones hat in Australien ein Baby-Wombat mit seiner Mutter gesehen.
Sie hat der Mutter das Baby weg·genommen.
Um ein Video mit dem Baby-Wombat zu filmen.
Danach setzt Sam Jones das Baby-Wombat am Straßen·rand wieder ab.
Aber die Mutter ist nicht mehr zu sehen.
Hier kann man das Video der Influencerin sehen.
Sam Jones hat das Video bei Instagram geteilt.
Dann gab es immer mehr Proteste gegen das Video.
Viele Menschen waren entsetzt davon.
Sam Jones hat das Video dann wieder gelöscht.
Aber man kann es noch auf vielen Nachrichten·seiten sehen.
Viele Menschen in Australien waren richtig sauer auf Sam Jones.
Denn ihre Aktion war gefährlich für das Baby-Wombat.
Manchmal nehmen Wombat-Mütter ihre Babys nicht mehr an.
Nachdem Menschen sie angefasst haben.
Sie kümmern sich dann nicht mehr um die Babys.
Und eine Tier·ärztin warnt:
Sam Jones hat das Wombat-Baby sehr unvorsichtig hoch·gehoben.
Die Tier·ärztin Tania Bishop sagt:
"Die Art und Weise, wie sie das Junge an den Unter·armen hoch·gehoben hat, hätte zu Verletzungen an Muskeln, Sehnen, Nerven, Schultern und Ober·armen führen können."
Anthony Albanese ist der Premier·minister von Australien.
Man kann auch sagen:
Er ist der Chef der australischen Politik.
Er sagt:
"Ein Wombat-Baby seiner Mutter zu ent·reißen und damit die Mutter in Bedrängnis zu bringen, ist einfach ein Skandal."
Er macht Tania Bishop einen Vorschlag:
"Nimm ein Baby-Krokodil seiner Mutter weg und schau, wie du damit zurecht·kommst."
Sam Jones hat Australien verlassen.
Sie ist zurück in die ISA gereist.
Und sie sagt:
Sie hat einen Fehler gemacht.
In einem zweiten Video erklärt Sam Jones:
"Ich habe zu schnell gehandelt.
Ich habe erkannt, dass ich nicht so damit umgegangen bin, wie ich es hätte tun sollen."
Sam Jones sagt:
Sie wollte das Wombat-Baby retten.
Sie wollte ihm nicht schaden.
Sie sagt:
Sie dachte, das Wombat-Baby könnte krank sein.
Und zu nah an der Straße.
Darum wollte sie es in Sicherheit bringen.
Aber:
Die Menschen in Australien glauben Sam Jones nicht.
Jetzt ist sie nicht mehr in Australien.
Sie ist abgereist.
Premier·minister Anthony Albanese sagt dazu:
"Es gab noch nie einen besseren Tag für Wombat-Babys in Australien."