Aktuelles über Stars in Leichter Sprache

Menu

Einträge zum Stichwort: Theater

Was bedeutet cripping up?

In der Leichten Sprache werden nur wenige Fremd·wörter benutzt.
Meistens guckt man:
Wie kann man ein Fremd·wort durch ein leichteres Wort aus·tauschen?

Aber durch die Arbeit mit den Prüfer*innen habe ich gemerkt:
Viele von ihnen lieben Fremd·wörter.
Sie benutzen sie gerne.
Darum erklärt Einfachstars jetzt Fremd·wörter.

Eine Schauspielerin mit Down-Syndrom steht auf einer abgedunkelten Bühne und gestikuliert mit der Hand.

Neele Bucholz | Schauspielerin und Aktivistin

Daniela Buchholz | Danielabuchholz.de über Geseellschaftsbilder

Heute: Was bedeutet cripping up?

Cropping up ist Englisch.
So spricht man es aus: Kripping ap.

Es bedeutet:
In einem Film oder in einem Theater·stück kommt eine Person mit Behinderung vor.
Aber die Rolle wird trotzdem von einer Person ohne Behinderung gespielt.
Die Person tut nur so, als hätte sie eine Behinderung.

Das ist zum Beispiel in diesen Filmen so:

  • Ziemlich beste Freunde
    Der Film erzählt die Lebens·geschichte von Philippe Pozzo di Borgo.
    Er war ein Mann mit einer Querschnittslähmung.
    Er saß im Rollstuhl.
    Die Rolle wurde gespielt von François Cluzet.
    Er ist ein Schauspieler ohne Behinderung.
  • Wunder
    Im Film Wunder geht es um Auggie.
    Er ist ein Junge mit dem Treacher-Collins-Syndrom.
    Bei Menschen mit dem Treacher-Collins-Syndrom haben Gesicht und Kopf eine andere Form als bei anderen Menschen.
    Die Rolle wird von Jacob Tremblay gespielt.
    Er hat keine Behinderung.
    Sein Aussehen im Film wurde durch Masken und Make up verändert.
  • Rain Man
    Der Film ist sehr bekannt.
    Es geht um 2 Brüder.
    Einer der beiden Brüder ist Autist.
    Die Rolle wird von Dustin Hoffman gespielt.
    Er ist kein Autist.
    Für die Rolle hat er einen Oscar gewonnen.
    [Der Oscar ist der bekannteste Film·preis der Welt.]
  • Die Entdeckung der Unendlichkeit
    In diesem Film geht es um den Wissenschaftler Stephen Hawking.
    Er lebte mit der Krankheit ALS.
    Und an dieser Krankheit ist er auch gestorben.
    Im Film wird Stephen Hawking vom Schauspieler Eddie Redmayne gespielt.
    Stephen Hawking selbst fand:
    Eddie Redmayne hat die Rolle nicht gut gespielt.
    Trotzdem hat er einen Oscar dafür gewonnen.
    [Der Oscar ist der bekannteste Film·preis der Welt.]
  • Der Pferdeflüsterer
    In dem Film geht es um Pferde.
    Und um Vertrauen.
    Eine wichtige Rolle in dem Film ist die 13-jährige Grace MacLean.
    Nach einem Reit·unfall wird ihr ein Bein amputiert.
    Die Rolle wird von Scarlett Johansson gespielt.
    Sie gewinnt damit mehrere Preise.
  • Forest Gump
    Tom Hanks spielt in dem Film einen Mann mit Lern·schwierigkeiten.
    Und er trägt eine Bein·schiene.
    Für die Rolle hat er einen Oscar gewonnen.
    [Der Oscar ist der bekannteste Film·preis der Welt.]

Warum ist das ein Problem?

Dafür gibt es verschiedene Gründe.

  • Eine Behinderung ist kein Kostüm.
  • Schauspieler*innen ohne Behinderung haben andere Erfahrungen gemacht als Menschen mit Behinderung.
    Menschen mit Behinderung erleben oft Barrieren und Diskriminierung im Alltag.
  • Darum können sie den Alltag einer Person mit Behinderung als Schauspieler*innen besser darstellen.
    Menschen ohne Behinderung erleben das so nicht.
    Sie haben diese Erfahrung nicht gemacht.
  • Menschen mit Behinderung sind nur selten in Filmen und Theater·stücken zu sehen.
    Viel öfter sieht man Menschen ohne Behinderung.
    Das bedeutet:
    Es gibt nur wenige Rollen für Schauspieler*innen mit Behinderung.
    Diese wenigen Rollen sollten dann nicht auch noch von Menschen ohne Behinderung gespielt werden.
  • Menschen mit Behinderung haben oft Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung.
    Diese Vorurteile nehmen sie dann oft auch mit in ihre Film·rolle oder auf die Bühne.
    In dem Film wird dann also gezeigt:
    Wie denkt ein Schauspieler ohne Behinderung über Menschen mit Behinderung.
    Und nicht:
    Wie denkt ein Mensch mit Behinderung?
  • Menschen mit Behinderung haben in vielen Berufen weniger Chancen Geld zu verdienen als Menschen ohne Behinderung.
    Darum sollten sie mit diesen Rollen Geld verdienen.
    Nicht Menschen ohne Behinderung.

Ein Mann mit Down-Syndrom in einem roten Pelzmantel steht auf der Bühne vor der überlebensgroßen Projektion einer Schwarzen Frau.

Nancy Mensah-Offei, Frangiskos Kakoulakis im Stück Anti·gone der Münchner Kammerspiele

Judith Buss

Möchtest Du Dir ein Fremd·wort wünschen?
Dann wird es auch bei Einfachstars erklärt.
Schreib einfach eine E-Mail an: anne@einfachstars.info.

Rede vor dem Kultur·auschuss im Bundes·tag

Im Bundes·tag arbeiten Politiker*innen.
Sie gehören zur deutschen Regierung.  
Manchmal tauschen sich Politiker*innen zu einem bestimmten Thema aus.
Das machen sie dann in einer Arbeits·gruppe.
Die Mitglieder der Arbeits·gruppe werden gewählt.
Eine solche Arbeits·gruppe nennt man Ausschuss.

Gestern hat sich ein Ausschuss der Bundesregierung in Berlin getroffen.
Der Kultur·ausschuss.
Das Thema des Treffens war: Inklusion in Kultur und Medien.

Zu dem Ausschusstreffen haben die Politiker*innen sich Fachleute eingeladen.
Menschen, die sich gut mit Inklusion in der Kultur aus·kennen.
Diese Fachleute waren eingeladen:

Bei diesem Fach·gespräch hat Franziska Lammers gesprochen.
Hier kann man ihre Rede in Leichter Sprache lesen:


Mein Name ist Franziska Lammers.
Ich freue mich, dass ich heute im Bundes·tag sprechen darf.
Vor allem jetzt im Juli.
Denn der Juli ist der Disability Pride Month.

Photo

Ich bin eine Frau mit Behinderung.
Darum bin ich Expertin in eigener Sache.
Ich gehöre zur Initiative Barriere·frei Feiern.
Wir sind eine Gruppe aus mehr als 50 Menschen mit Behinderung.
Und ihren Verbündeten ohne Behinderung.
Wir beraten und begleiten Veranstaltende.
Also Macher*innen von Festivals, Konzerten und Konferenzen.
Wir beraten sie zum Thema Barriere·freiheit und Inklusion.
Für diese Arbeit bekommen wir keine Förderung.
Also keine Unterstützung durch Geld vom Staat.
Wir verdienen das Geld durch unsere Beratungs·arbeit.
Ich bin Beraterin für barriere·freie Veranstaltungs·planung.
Das ist mein Haupt·beruf auf dem Ersten Arbeits·markt.
Diesen Beruf gibt es bisher erst einmal in Deutschland.

In unserer Gruppe träumen wir von einer inklusiven Utopie.
Wir stellen uns vor:
Künstler*innen mit Behinderung stehen auf der Bühne und werden gefeiert.
Im Publikum sind viele verschiedene Menschen mit und ohne Behinderung.
Hinter der Bühne stehen Techniker*innen mit und ohne Behinderung.
Sie sorgen für guten Ton und gute Beleuchtung.
Und alle Beteiligten werden fair bezahlt. 

Dann wachen wir auf und merken:
Die Utopie ist immer noch ein Traum.
Dabei ist Inklusion ein Menschen·recht.
Und Deutschland hat seit 15 Jahren den UN-Vertrag unter·schrieben.

Bestimmt fragen Sie sich:
Warum klappt es dann immer noch nicht mit der Inklusion in der Kultur?
Das kann ich ganz einfach in 5 Punkten erklären:

  1. Viele Macher*innen von Kultur wollen nichts verändern
    In vielen Bereichen der Kultur sind Menschen mit Behinderung nicht sichtbar.
    Und darum erkennen viele Menschen nicht, dass eine Veränderung passieren muss.
    An Kultur·orten.
    Und an Arbeits·stellen.
    Weil es dort keine Barriere·freiheit gibt.
    Und so setzt es sich immer weiter fort:
    Menschen mit Behinderung sind in der Kultur nicht sichtbar.
    So wird auch nicht sichtbar, dass Barrierefreiheit fehlt.
    Und niemand wird auf das Problem aufmerksam.

    Immer wieder denken viele Menschen:
    Die Initiative barrierefrei feiern ist ein Verein.
    Aber das stimmt nicht.
    Wir sind eine Agentur.
    Wir verdienen Geld mit unserer Arbeit.
    Das zeigt:
    Niemand erwartet Menschen mit Behinderung als Fach·kräfte auf dem Ersten Arbeitsmarkt.

  2. Das Wort Inklusion wird falsch benutzt
    Inklusion ist eine Art zu denken.

    Wie kann man Inklusion erreichen?
    Nur durch Austausch zwischen Menschen mit und ohne Behinderung.
    Durch ihre Zusammen·arbeit.
    Aber:
    Das geht nur mit Barriere·freiheit.
    Sonst können Musiker*innen mit Behinderung nicht auf der Bühne stehen.
    Fach·leute mit Behinderungen können nicht auf Konferenzen sprechen.
    Und Menschen mit Behinderung können ihr Wissen nicht mit anderen teilen.
    Wenn es keine Barriere·freiheit gibt.

    Menschen mit Lern·schwierigkeiten können sehr viele Kultur·angebote nicht nutzen.
    Sie sind ausgeschlossen.
    Weil es kaum Leichte Sprache in der Kultur gibt.
    Weil es zu wenig Inklusion in der Kultur gibt.
    Darum sind Kultur·veranstaltungen nicht inklusiv.
    Auch wenn sie barriere·frei sind.

    Das Wort Inklusion wird falsch benutzt.
    Und Inklusion wird falsch gefördert.
    Das bedeutet:
    Das Geld wird für die falschen Dinge ausgegeben.
    Weil nur Menschen ohne Behinderung darüber entscheiden.

  3. Inklusion muss ein wichtigeres Thema werden – in allen Lebens·bereichen
    Inklusion und Barriere·freiheit sind wichtig.
    Trotzdem finden viele Menschen viele andere Themen wichtiger.
    So wird viel zu wenig über Inklusion gesprochen.
    Darum fordern wir:
    Inklusion muss bei allen Themen mit·gedacht werden.
    In der Kultur.
    Beim Thema Arbeit.
    Beim Klima·schutz.
    Und bei vielen anderen Themen.

    Die Meinung von Menschen mit Behinderung muss zu allen diesen Themen gehört werden.
    Sie müssen bei allen Themen mi·treden und mit·entscheiden.
    Ihr Blick·winkel auf diese Themen gehört dazu.

    Viele Menschen mit Behinderung werden gleich aus mehreren Gründen benachteiligt.
    Zum Beispiel:
    Ich bin eine Frau.
    Ich bin klein·wüchsig.
    Und ich sitze im Roll·stuhl.
    Darum erlebe ich aus verschiedenen Gründen Diskriminierung.
    Das nennt man Intersektionalität.
    Das geht vielen Menschen mit Behinderung so.
    Darum muss auch Intersektionalität immer mit·gedacht werden.

  4. Keine Förderung ohne Barriere·freiheit
    Viele Macher*innen von Kultur bekommen Förderung.
    Also Geld vom Staat.
    Auch wenn sie ihre Projekte nicht barriere·frei machen.
    Der Staat vergibt dieses Geld.
    Und das bedeutet:
    Der Staat kann auch die Regeln dafür machen.
    Das muss bedeuten:
    Wer in Zukunft Förder·geld bekommen möchte, muss Regeln für Barriere·freiheit einhalten.
    Damit auch alle Menschen an den geförderten Projekten teilnehmen können.

  5. Menschen ohne Behinderung entscheiden für Menschen mit Behinderung 
    An vielen Stellen entscheiden nur Menschen ohne Behinderung über neue Projekte.
    Auch über neue Projekte für Menschen mit Behinderung.
    Auch wenn sie eigentlich gar nicht wissen:
    Was brauchen Menschen mit Behinderung wirklich in diesem Projekt?
    Das lernt man nur, wenn Menschen mit Behinderung in den Teams mit·arbeiten.
    Denn es gilt immer:
    NICHTS ÜBER UNS OHNE UNS! 

Jetzt schaue ich mich hier im Bundes·tag um.
Und ich sehe auch hier fast keine Menschen mit Behinderung.
Darum bitte ich Sie:
Seien Sie unsere Verbündeten.
Wir haben gute Gesetze.
Wir haben Fach·wissen.
Und wir haben Selbstvertreter*innen.
Wir sind da.
Jetzt fehlt nur noch Ihr Einsatz.
Damit unsere inklusive Utopie wahr werden kann. 

Franziska Lammers an einem großen runden Tisch mit Namensschildern. Die Stühle sind noch unbesetzt. Sie trägt ein schwarzes T-Shirt mit dem Aufdruck: INclusion is a right, not a Privilege. And I vote for it.

Franziska Lammers im Paul-Löbe-Haus

Initiative barrierefrei Feiern

Nach der Rede konnten Politiker*innen Fragen stellen.
Die 5 Fach·leute haben die Fragen beantwortet.

Auch Beatrix von Storch hat eine Frage gestellt.
Sie gehört zur Partei AfD.
Sie hat gefragt:
Gibt es Grenzen für Inklusion?
Gibt es Dinge, die Menschen mit Behinderung nicht erreichen können?
Und sie hat gesagt:
Sie will nicht, dass Menschen mit Lern·schwierigkeiten Pilot*innen werden.
Sie würde dann nicht mit dem Flugzeug mit·fliegen.

Franziska Lammers hat ihr dann geantwortet.
Sie hat gesagt:
Ich will auch manche Sachen nicht.
Zum Beispiel:
Ich will nicht, dass Nazis im Bundes·tag sind.
Aber da habe ich im Moment auch keine Wahl.

Hier kann man das Fach·gespräch als Video sehen.
Auf der Internetseite des Bundes·tags.

Und hier kann man die Rede noch einmal in Alltags·sprache lesen:

Mein Name ist Franziska Lammers. Ich freue mich, dass ich heute, in den ersten Tagen des Disability Pride Month, hier als Frau mit Behinderung und somit als Expertin in eigener Sache sprechen darf.
Ich bin Teil der Initiative Barrierefrei Feiern. Wir sind ein Kollektiv aus über 50 Menschen mit Behinderung und ihren Verbündeten ohne Behinderung. Mit unserer gemeinnützigen Agentur „Wir Kümmern Uns“ beraten und begleiten wir Veranstaltende, Festivals und KulturschaXende in Bezug auf Barrierefreiheit und Inklusion, und das bisher ohne öffentliche Förderung. Hier darf ich nun als Vertreterin unseres Kollektivs und als Deutschlands erste und bisher einzige hauptberufliche Beraterin für barrierefreie Veranstaltungsplanung sprechen.

In unserem Kollektiv träumen wir von einer Inklusiven Utopie. In dieser Utopie stehen Künstler*innen mit Behinderung auf der Bühne und werden von einem diversen Publikum gefeiert. Hinter der Bühne stehen Techniker*innen mit und ohne Behinderung und sorgen für guten Ton und gute Beleuchtung. Und alle Beteiligten werden fair bezahlt. 

Dann wachen wir auf und merken: Die Utopie ist immer noch ein Traum. Und das, obwohl Inklusion ein Menschenrecht ist und Deutschland sich vor 15 Jahren zur Umsetzung der UN-BRK verpflichtet hat.
Woran scheitert es denn, fragen Sie sich nun bestimmt. Das lässt sich sehr einfach in 5 Punkte herunterbrechen:

  1. Fehlender Wille zur Veränderung innerhalb der Kulturbranche 
    Die Notwendigkeit nach einer Veränderung in der Kulturbranche wird nicht erkannt. Die fehlende Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung in der Kultur ist unter anderem ein Resultat fehlender Barrierefreiheit von Kulturorten und Arbeitsstellen.
    Wir sind in einemTeufelskreis: KeineBarrierefreiheit = keine Menschen mit Behinderung in wichtigen Positionen der Kulturarbeit = keine Aufmerksamkeit für die Problematik
    Allein die Häufigkeit mit der unsere Agentur für einen Verein gehalten wird, zeigt, wie wenig Menschen mit Behinderung als Professionelle Arbeitskräfte im ersten Arbeitsmarkt wahrgenommen werden
  2. DerBegriff Inklusion wird falsch verwendet
    Inklusion ist ein Mindset. Ein Zustand, der erst durch die Interaktion zwischen Menschen mit und ohne Behinderung entsteht.
    Und: Barrierefreiheit ist nicht gleich Inklusion. Solange keine Musiker*innen mit Behinderung auf der Bühne stehen, solange keine Expert*innen in eigener Sache in den Teams vertreten sind, solange es keine Angebote für gehörlose Menschen gibt und solange Menschen mit anderen Lernmöglichkeiten der Zugang zu Kulturangeboten meist komplett verwehrt wird, sollte nicht von einer inklusiven Veranstaltung gesprochen werden – so barrierefrei sie auch sein mag. In vielen Fällen erkennt man bei genauerem Hinsehen: Es handelt sich eher um diversity washing als um wirkliche Inklusion. Der Begriff Inklusion wird falsch verwendet und somit auch falsch gefördert.
  3. Mehr Relevanz für Inklusion als Querschnittsthema
    Inklusion und Barrierefreiheit drohen zum Randthema der Randthemen zu werden.
    Im Kontext von Diversitäts- und Nachhaltigkeitsthemen muss Inklusion immer mitgedacht werden. Inklusion darf nicht in Konkurrenz zu anderen wichtigen gesellschaftlichen Themen stehen, sondern muss bei allen Diskussionen und Entscheidungen mit einfließen. Gleichzeitig muss Inklusion immer intersektional gedacht werden, da viele Menschen mit Behinderung von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind. 
  4. In den Richtlinien von Kulturförderprogrammen fehlen explizite Mindestanforderungen zur Barrierefreiheit
    Es gibt mehr als genug Barrierefreiheits-Mindestanforderungen und Gleichstellungsgesetze, an denen sich Förderprogramme orientieren könnten. Diese müssen dauerhaft und über Bewilligungszeiträume hinaus zum Standard gemacht werden. Das kann letztlich nur durch kulturpolitische Entscheidungen und entsprechende Förderung bzw. Sanktionen erwirkt werden. Es sollte gelten: Keine Förderung ohne die Erfüllung von Barrierefreiheitsmindestanforderungen. Damit auch alle Menschen an den geförderten Projekten teilnehmen können.
  5. Menschen ohne Behinderung entscheiden für Menschen mit Behinderung 
    Zu oft werden in Kulturprojekten Maßnahmen getroffen, die weit weg von den tatsächlichen Bedarfen behinderter Menschen sind. Zweifelhafte Checklisten werden herumgereicht, gedankenlos abgehakt– ohne dass an Kulturorten ein grundsätzliches Verständnis für die Belange von Menschen mit Behinderung vorhanden ist. Gut gemeintes inklusives Engagement auf Veranstaltungen bringt uns nicht weiter, wenn in den Teams keine Menschen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen involviert sind. Inklusion entsteht im Austausch und Miteinander und nicht über Checklisten. Es gilt der Grundsatz:
    NICHTS ÜBER UNS OHNE UNS! 

Nun schaue ich mich um und sehe auch hier keine Menschen mit sichtbarer Behinderung. Daher bitte ich Sie: Seien Sie unsere Verbündeten. Und sorgen Sie so für die Umsetzung unserer inklusiven Utopie. Die erforderlichen Gesetze, Expertise und Selbstvertreter*innen sind da. Jetzt fehlt nur noch Ihr Einsatz, damit sie wahr werden kann - unsere inklusive Utopie.

Was ist eine Dystrophie?

In der Leichten Sprache werden nur wenige Fremd·wörter benutzt.
Meistens guckt man:
Wie kann man ein Fremd·wort durch ein leichteres Wort aus·tauschen?

Aber durch die Arbeit mit den Prüfer*innen habe ich gemerkt:
Viele von ihnen lieben Fremd·wörter.
Sie benutzen sie gerne.
Darum erklärt Einfachstars jetzt Fremd·wörter.

Heute: Was ist eine Dystrophie?

Eine Dystrophie ist eine Vorstellung von der Zukunft.
Die Vorstellung von einer schlechten Zukunft.
Zum Beispiel:

  • Der größte Teil der Umwelt ist zerstört.
    Die Menschen können nur noch in wenigen Gebieten leben.
  • Es gibt nur noch wenige Lebens·mittel.
    Die Menschen kämpfen darum.
  • Es ist Krieg.
  • Die Menschen·rechte werden nicht  geachtet.
  • Das Leben ist hart.

Dystrophie können in Büchern erzählt werden.
In Filmen.
Oder in Theater·stücken.

Möchtest Du Dir ein Fremd·wort wünschen?
Dann wird es auch bei Einfachstars erklärt.
Schreib einfach eine E-Mail an: anne@einfachstars.info.

Was ist eine Utopie?

In der Leichten Sprache werden nur wenige Fremd·wörter benutzt.
Meistens guckt man:
Wie kann man ein Fremd·wort durch ein leichteres Wort aus·tauschen?

Aber durch die Arbeit mit den Prüfer*innen habe ich gemerkt:
Viele von ihnen lieben Fremd·wörter.
Sie benutzen sie gerne.
Darum erklärt Einfachstars jetzt Fremd·wörter.

Heute: Was ist eine Utopie?

Eine Utopie ist eine Vorstellung von der Zukunft.
Meistens ist damit eine Vorstellung von einer guten Zukunft meint.
Zum Beispiel:

  • In dieser Zukunft gibt es keine Kriege mehr.
  • In der Zukunft ist niemand mehr arm.
  • Alle Menschen sind gleich·berechtigt.
  • Die Menschen·rechte werden überall geachtet.
  • In der Zukunft ist die Unweit nicht mehr zerstört.
  • Neue Technik macht den Alltag der Menschen einfacher.

Man kann auch sagen:
Eine Utopie ist eine Vorstellung von einer perfekten Welt.

Utopien können in Büchern erzählt werden.
In Filmen.
Oder in Theater·stücken.

Möchtest Du Dir ein Fremd·wort wünschen?
Dann wird es auch bei Einfachstars erklärt.
Schreib einfach eine E-Mail an: anne@einfachstars.info.

Was ist eine Produktion?

In der Leichten Sprache werden nur wenige Fremd·wörter benutzt.
Meistens guckt man: Wie kann man ein Fremd·wort durch ein leichteres Wort aus·tauschen?

Aber durch die Arbeit mit den Prüfer*innen habe ich gemerkt:
Viele von ihnen lieben Fremd·wörter.
Sie benutzen sie gerne.
Darum erklärt Einfachstars jetzt Fremd·wörter.

Heute: Was ist eine Produktion?

Das Wort Produktion kann verschiedene Bedeutungen haben.
Hier geht es um eine Produktion am Theater.

Eine Produktion ist ein Theater·stück.
Alle einzelnen Arbeitsschritte an dem Theater·stück gehören zu einer Produktion.
Die erste Idee zum Stück.
Das Schreiben der Texte.
Das Nähen der Kostüme.
Das Bauen des Bühnen·bilds.
Die Proben.
Das Schreiben der Programm·hefte.
Die Werbung.
Das Verkaufen der Tickets.
Die Aufführungen vor Publikum.
Das alles zusammen ist eine Produktion.


Möchtest Du Dir ein Fremd·wort wünschen?

Dann wird es auch bei Einfachstars erklärt.

Schreib einfach eine E-Mail an: anne@einfachstars.info.


Ein Theater·projekt in Köln sucht Schauspieler*innen

SCHAUSPIELER*INNEN GESUCHT!

Schauspieler*innen für das Theater·stück „Crossing Common Borders“ [übersetzt: Gemeinsame Grenzen überschreiten] gesucht
beim Sommerblut Festival www.sommerblut.de

Für die Zeit vom 25. März bis 12. Mai 2024.

Das Sommerblut Festival plant ein neues Theater·projekt.
Es heißt: Crossing Common Borders.
So spricht man den englischen Titel aus: Krossing kommen borders.
Übersetzt heißt das: Gemeinsame Grenzen über·winden.

Es geht um verschiedene Grenzen:
Echte Grenzen.
Grenzen im Denken.
Grenzen im Zusammen·leben.
Es geht um Einsamkeit.
Und um den Mut, die Grenzen der Einsamkeit zu überwinden.

Das Stück machen 2 Theater·macher*innen zusammen: Björn Gabriel und Anna Marienfeld.
Die Texte entstehen zusammen mit Autor*innen der Zeitschrift Ohrenkuss.
Die Zeitschrift wird von Menschen mit Down-Syndrom gemacht.

Für dieses Stück suchen wir Schauspieler*innen.
Vielleicht hast Du eine Ausbildung als Schauspieler*in.
Vielleicht nicht.
Vielleicht hast Du schon als Schauspieler*in gearbeitet.
Vielleicht nicht.
Beides ist ok.

Such·aufruf zum Vor·sprechen

Bist du zwischen 18 und 100 Jahren alt?
Dann kannst Du zu einem Vor·sprechen gehen.
Der Termin ist am Montag, 18.12.2023, im Theater Trafique.
Das ist die Adresse: Merheimer Str. 292, 50733 Köln.
Von 11 bis 18 Uhr.

Bitte bereite 2 Texte vor, die Du sprechen willst.
Wir freuen uns besonders, wenn sich viele verschiedene Menschen bewerben.
Zum Beispiel:

Proben

Wir werden für das neue Theater·stück proben.
Die Proben finden vom 25. März bis zum 12. Mai 2024 in Köln statt.
Die genauen Termine sprechen wir mit·einander ab.

Vorstellungen
Das Stück wird im Rahmen des Sommerblut-Festivals in Köln aufgeführt.
Es gibt 4 Aufführungen im Mai 2024.
Die genauen Termine sprechen wir mit·einander ab.

Bezahlung

Alle Schauspieler*innen werden für ihre Arbeit bezahlt.
Für die Proben und und die Vorstellungen.
Die Bezahlung richtet sich nach den Empfehlungen des Bundes·verbandes Freie Darstellende Künste.

Hast Du noch Fragen?
Brauchst Du noch mehr Informationen?
Dann schick eine E-Mail an Mia Emilia Löwener: mia.emilia.loewener@sommerblut.de
Oder ruf bei Mia Emilia Löwener an: 0157 35 14 25 03

Was sind Über·titel?

In der Leichten Sprache werden nur wenige Fremd·wörter benutzt.
Meistens guckt man:
Wie kann man ein Fremd·wort durch ein leichteres Wort austauschen?

Aber durch die Arbeit mit den Prüfer*innen habe ich gemerkt:
Viele von ihnen lieben Fremd·wörter.
Sie benutzen sie gerne.
Darum erklärt Einfachstars ab jetzt Fremd·wörter.

Heute: Was sind Über·titel?

Über·titel gibt es in der Oper oder im Theater.
Es bedeutet:
Alles, was auf der Bühne gesagt wird, kann man mit·lesen.
Die gesprochene Sprache auf der Bühne wird mit·geschrieben.
Man kann die Texte dann auf einem Bild·schirm lesen.

Über·titel werden zum Beispiel von schwer·hörigen und tauben Menschen genutzt.

Dieses Fremd·wort hat sich eine Leserin von Einfachstars gewünscht.
Möchtest Du Dir ein Fremd·wort wünschen?
Dann wird es auch bei Einfachstars erklärt.
Schreib einfach eine E-Mail an: anne@einfachstars.info.

Nach 35 Jahren wurde das Phantom der Oper zum letzten Mal am Broadway gezeigt

Das Phantom der Oper ist ein bekanntes Musical.
Also ein Theaterstück mit viel Musik und Gesang.
Darum geht es in dem Musical:

Erik spielt eine der beiden Hauptrollen.
Er ist ein Mann mit einer körperlichen Behinderung.
Im Buch wird über ihn geschrieben:
Er sieht aus wie eine Leiche ohne Nase.
Darum versteckt sich Erik vor der Welt.
Er lebt im Keller einer Oper.
Und er versteckt sein Gesicht hinter einer Maske.
Niemand weiß, wer er ist.
Darum wird er nur das Phantom genannt.

Christine Daaé spielt die zweite Haupt·rolle.
Sie ist eine sehr gute Sängerin.
Aber sie ist auch sehr schüchtern.

Erik ist in Christine verliebt.
Er will ihr helfen.
Damit sie eine berühmte Sängerin wird.
Er entführt Christine.
Er will, dass sie für immer bei ihr bleibt.
Aber Christine liebt einen anderen Mann: Raoul.
Sie hat Mitleid mit dem Phantom.
Aber sie will nicht mit ihm leben.

Aber das Phantom erpresst Christine.
Sie soll bei ihm bleiben.
Sonst wird er ihre Liebe Raoul töten.

Christine ist verzweifelt.
Sie küsst das Phantom.
Danach verschwindet es.
Nur seine Maske bleibt zurück.
Christine und Raoul sind frei.

Die Geschichte wurde zuerst in einem Buch erzählt.
Das Buch ist aus dem Jahr 1910.
Das Musical hat Andrew Lloyd Webber geschrieben.
Es ist aus dem Jahr 1986.
Es ist also 37 Jahre alt.

In den letzten 35 Jahren wurde das Musical die ganze Zeit über in New York gezeigt.
In einem Theater am Broadway.
Im New Yorker Stadt·teil Manhattan.
Aber:
Jetzt war die letzte Vorstellungen.

Das Stück wurde in den 35 Jahren fast 14 Tausend mal gezeigt.
20 Millionen Menschen haben es in der Zeit gesehen.
Gestern lief es zum letzten Mal in diesem Theater.

Das Phantom der Oper hält einen Rekord.
Es ist das am längsten laufende Broadway-Stück jemals.
Diesen Rekord hat das Stück schon seit dem Jahr 2006.

Die letzte Aufführung wurde mit einer großen Party gefeiert.
Jetzt wird das Theater erstmal renoviert.
Man weiß noch nicht:
Was wird danach in diesem Theater gezeigt?
Es steht noch nicht fest.

Die Augsburger Puppen·kiste läuft seit 70 Jahren im Fernsehen

Die Augsburger Puppen·kiste ist ein Puppen·theater in Augsburg.
Das Puppen·theater gibt es schon sehr lange.
Es wurde 1948 gegründet.

Das sind die bekanntesten Stücke der Augsburger Puppen·kiste:

  • Urmel aus dem Eis
  • Jim Knopf und die Wilde 13
  • Der Räuber Hotzen·plotz
  • Katze mit Hut
  • Schlupp vom grünen Stern
  • Kleiner König Kalle Wirsch
  • Don Blech
  • Der Löwe ist los

Zwei Fensterflügel aus Holz öffnen sich, darauf steht Augsburger Puppenkiste. Hinter den Klappen verbirgt sich eine Tafel mit dem Spielplan.

Der Spiel·plan der Augsburger Puppen·kiste

Von Immanuel Giel - Eigenes Werk, Gemeinfrei

Ab 1953 wurden die Stücke der Augsburger Puppen·kiste auch im Fernsehen gezeigt.
Zum ersten Mal am 21. Januarm1953.
Also vor 70 Jahren.
Das erste Stück im Fernsehen war damals Peter und der Wolf.

Heute wird die Augsburger Puppen·kiste nur noch selten im Fernsehen gezeigt.
Klaus Marschall ist heute Chef der Augsburger Puppen·kiste.
Er sagt:
"Ich sehe uns in dem heutigen Fernseh·programm auch nicht mehr.
Uns geht es darum, Geschichten in ruhigen Bildern erzählen.
Das unterscheidet sich von dem aktuellen Fernsehen so massiv, das ist schwierig."

Damit meint er:
Geschichten für Kinder werden im Fernsehen heute anders erzählt.
Aber in Augsburg kann man die Stücke noch im Theater sehen.


Was ist Black·facing?

In der Leichten Sprache werden nur wenige Fremd·wörter benutzt.
Meistens guckt man:
Wie kann man ein Fremd·wort durch ein leichteres Wort austauschen?

Aber durch die Arbeit mit den Prüfern und Prüferinnen habe ich gemerkt:
Viele von ihnen lieben Fremd·wörter.
Sie benutzen sie gerne.
Darum erklärt Einfachstars ab jetzt Fremd·wörter und Fach·begriffe.

Heute:
Was ist black·facing?

Das Wort black·facing kommt aus den USA.
Black ist das englische Wort für schwarz.
Und face ist das englische Wort für Gesicht.
Black·facing bedeutet:
Sich ein schwarzes Gesicht malen.
So spricht man das Wort aus:
Bläck-feyssing.

In vielen Filmen und Theater·stücken kommen schwarze Menschen vor.
Aber früher wurden diese Rollen oft trotzdem von weißen Menschen gespielt.
Sie haben sich das Gesicht schwarz geschminkt.
So wie auf diesem Plakat.

Oder:
Weiße Menschen verkleiden sich zu Karneval als Schwarze.
Auch dafür malen sie sich ein schwarzes Gesicht.

Schwarze Menschen werden dabei oft mit Vor·urteilen gezeigt:
Auf der Bühne wurden sie damals etwas dumm dargestellt.
Und immer fröhlich.

Black·facing ist eine Form von Rassismus.
Das bedeutet:
Schwarze Menschen werden dadurch ab·gewertet.

In Deutschland gibt es heute nur noch selten black·facing.
Schwarze Rollen auf der Bühne oder im Theater werden meistens auch von schwarzen Menschen gespielt.

Dieses Fremdwort hat sich eine Leserin von Einfachstars gewünscht.
Möchtest Du Dir ein Fremd·wort wünschen?
Dann wird es auch bei Einfachstars erklärt.
Schreib einfach eine E-Mail an: anne@einfachstars.info.