Aktuelles über Stars in Leichter Sprache

Menu

Einträge zum Stichwort: Behinderung

Judi Dench wird blind, aber sie wird weiter als Schauspielerin arbeiten

Judi Dench ist Schauspielerin.
Sie ist 88 Jahre alt.
So sieht sie aus:

Judi Dench hat eine Augen·erkrankung.
Diese Krankheit heißt Makula·degeneration.
Bei der Krankheit ist die Netz·haut im Auge betroffen.
Menschen mit dieser Krankheit können immer schlechter sehen.
Zuerst wird das Sehen unscharf.
Und mit der Zeit können die Personen durch die Krankheit blind werden.
Ärzte*innen können die Krankheit nicht heilen.

So ist es auch bei Judi Dench.
Sie hat 2012 von ihrer Krankheit erfahren.
Seitdem kann sie immer schlechter sehen.
Bald wird sie blind sein.
Das verändert ihr Leben sehr.
Ihren Alltag.
Und auch ihre Arbeit als Schauspielerin.

Judi Dench sagt:
"Ich kann auf einem Film·set nichts mehr sehen.
Auch Dreh·bücher kann ich nicht mehr lesen.
Aber man muss damit klar·kommen."
[Am Film·set wird ein Film gedreht.
In einem Dreh·buch stehen die Texte der Schauspieler*innen
.]

BIs jetzt konnte Judi Dench immer gut Texte lernen.
Sie hat die Texte gelesen.
Und sie konnte sie sich sehr schnell merken.
Aber jetzt kann sie die Texte nicht mehr lesen.
Freund*innen lesen Judi Dench die Texte immer wieder vor.
Aber lange Texte kann sie sich so nur schwer merken.

Auch in vielen anderen Situationen braucht Judi Dench jetzt Unterstützung.
Sie kann nicht mehr selbst Auto fahren.
Und ihr Partner unterstützt sie beim Essen.
Judi Dench sagt:
Das findet sie schwer.
Aber sie gibt nicht auf.
Sie will sich an ihr verändertes Leben gewöhnen.

Star-Lexikon

Wer ist Judi Dench?

Judi Dench ist 89 Jahre alt.

Sie ist Schauspielerin.
Sie lebt in Großbritannien.

Judi Dench hat 4 Geschwister.
Ihr Vater hat als Arzt gearbeitet.
Auch an einem Theater.
Dort hat er die Schauspieler und Schauspielerinnen behandelt.
So wusste Judi Dench schon als kleines Kind:
Sie will später auch am Theater arbeiten.
Aber zuerst wollte sie Kostüme fürs Theater machen.
Erst später wusste sie:
Sie will Schauspielerin werden.

Ein Bruder von Judi Dench ist auch Schauspieler.

Zuerst hat Judi Dench als Theater-Schauspielerin gearbeitet.
Dafür hat sie viele Preise bekommen.
Dann hat sie auch in vielen Filmen und Fernseh-Sendungen mitgespielt.

Judi Dench hat in mehreren James-Bond-Filmen mitgespielt.
Sie hat M gespielt.
M ist die Chefin von James Bond.
Außerdem hat sie in diesen Filmen mitgespielt:

  • Shakespeare in Love [übersetzt: Shakespeare verliebt]
  • Der Duft von Lavendel
  • Artemis Fowl

Auch als Film-Schauspielerin hat Judi Dench sehr viele Preise gewonnen.
Sie war 6 mal für den Oscar nominiert.
Der Oscar ist der bekannteste Film-Preis der Welt.
Nominiert heißt:
Jemand ist für den Oscar vorgeschlagen.
Er oder sie kann den Oscar gewonnen.
Einmal hat sie den Oscar auch bekommen.
Und viele andere Film-Preise.

Judi Dench arbeitet schon sehr lange als Schauspielerin.
Trotzdem ist sie immer noch aufgeregt.
Sie hat immer noch Lampen-Fieber.
So nennt man die Aufregung vor einem Auftritt.

Judi Dench glaubt an Gott.
Sie lebt nach den Regeln der Bibel.
Und sie sagt:
Der Glauben ist sehr wichtig in ihrem Leben.

Judi Dench war 30 Jahre lang verheiratet.
Ihr Mann war auch Schauspieler.
Er hieß Michael Williams.
Er ist an Krebs gestorben.
Die beiden haben eine Tochter zusammen.
Sie heißt Finty Williams und ist auch Schauspielerin.


Fans singen bei einem Konzert für Lewis Capaldi

Lewis Capaldi ist Sänger und Musiker.
Er kommt aus Groß·britannien.
Seine Lieder wurden zuerst im Internet bekannt.
Dort hatte Lewis Capaldi schnell viele Fans.
Im Jahr 2017 hat Lewis Capaldi seine erste CD auf·genommen.

Lewis Capaldi ist 26 Jahre alt.
So sieht er aus:

Lewis Capaldi hat ein Konzert gegeben.
Auf einem Festival in der Stadt Glastonbury.
Das Glastonbury-Festival ist sehr bekannt.
Es gehört zu den größten Musik-Festivals der Welt.
In diesem Jahr haben mehr als 200 Tausend Menschen das Festival besucht.

Lewis Capaldi hatte ein Problem bei seinem Konzert.
Er hat Tourette.

Was ist Tourette?

Eine Person macht oft kurze und schnelle Bewegungen oder Laute.
Die Person kann es nicht kontrollieren.
Es passiert einfach.
Man kann dazu sagen:
Die Person hat Tics.
Das kann zum Beispiel ein häufiges Augen·zwinkern sein.
Oder schnelle und heftige Bewegungen mit den Händen.

Hier kannst Du mehr über Tourette lesen.

Lewis Capaldi hatte bei seinem Konzert einen Tourette-Anfall.
Darum konnte er sein Lied nicht weiter·singen.
Aber sehr viele Menschen im Publikum kannten den Lied·text.
Sie haben das Lied für Lewis Capaldi  zu Ende gesungen.
In diesem Video kann man es sehen.

Nach dem Festival bedankt sich Lewis Capaldi bei seinen Fans.
Er schreibt im Internet:
"Zunächst einmal möchte ich mich bei Glastonbury dafür bedanken, dass ich dabei sein durfte,
dass ihr mit·gesungen habt, als ich es brauchte
und für all die tollen Nachrichten danach.
Das bedeutet mir wirklich die Welt."

Trotzdem will Lewis Capaldi etwas ändern.
Er will sich erstmal um seine Gesundheit kümmern.
Darum unter·bricht er seine Tour.
Er macht eine Pause.

Lewis Capaldi schreibt an seine Fans:
"Die Tatsache, dass dies wahrscheinlich keine Überraschung ist, macht es nicht einfacher, es zu schreiben,
aber es tut mir sehr leid, euch mit·zu·teilen, dass ich in ab·sehbarer Zeit eine Pause vom Touren ein·legen werde."

Lewis Capaldi sagt:
Früher hat er jedes Konzert genossen.
Er hat sich gut gefühlt auf der Bühne.
Aber jetzt gerade ist das nicht so.
Darum braucht er eine längere Pause.

Lewis Capaldi schreibt weiter:
"Aber die Wahrheit ist, dass ich immer noch lerne, mich an die Auswirkungen meines Tourette-Syndroms zu gewöhnen
und am Samstag wurde mir klar, dass ich viel mehr Zeit darauf verwenden muss, meine geistige und körperliche Gesundheit in Ordnung zu bringen,
damit ich noch lange Zeit das tun kann, was ich liebe."

Darum unter·bricht Lewis Capaldi seine Tour.
Er wird sich um sich selbst kümmern.
Und um seine Gesundheit.
Erst danach wird er wieder Konzerte geben.

Was ist Tourette?

In der Leichten Sprache werden nur wenige Fremd·wörter benutzt.
Meistens guckt man:
Wie kann man ein Fremd·wort durch ein leichteres Wort aus·tauschen?

Aber durch die Arbeit mit den Prüfer*innen habe ich gemerkt:
Viele von ihnen lieben Fremd·wörter.
Sie benutzen sie gerne.
Darum erklärt Einfachstars ab jetzt Fremd·wörter.

Heute: Was ist Tourette?

Tourette ist eine Form von Neuro·diversität.

Neuro bedeutet:
Es hat etwas mit dem Gehirn zu tun.
Und Diversität ist ein anderes Wort für Verschieden·artigkeit.
Das bedeutet also:
Alle Menschen sind unterschiedlich.
Und alle Gehirne funktionieren unterschiedlich.

So ist es auch bei Menschen mit Tourette.
Manche Dinge funktionieren in ihren Gehirnen anders als bei Menschen ohne Tourette.

Was bedeutet das?

Tourette kann viele verschiedene Formen haben.
Aber das können Erkennungszeichen von Tourette sein:

  • Viele Menschen mit Tourette machen schnelle und plötzliche Bewegungen.
    Sie können die Bewegungen nicht kontrollieren.
    Das kann zum Beispiel schnelles Augen·zwinkern sein.
    Oder schnelle Bewegungen mit den Händen oder dem Kopf.
    Man nennt das auch motorische Tics.
  • Oder Menschen mit Tourette machen Geräusche.
    Zum Beispiel lautes Rufen oder Husten.
    Oder Laute mit der Zunge und den Lippen.
    Das nennt man auch vokale Tics.
  • Manche Menschen mit Tourette beschimpfen andere Menschen auf der Straße.
    Auch wenn sie es gar nicht wollen.
    Das sieht man oft in Filmen über Tourette.
    Im echten Leben passiert das aber nicht so oft wie in Filmen.

Bis jetzt weiß man nicht genau:
Warum haben manche Menschen Tourette und andere nicht?
Wissenschaftler*innen untersuchen es noch.
Bis jetzt weiß man nur:
Es hat mit den Genen zu tun.
Also mit dem Erb·gut der Menschen.

Tourette kann man nicht heilen.
Manche Menschen mit Tourette nehmen Medikamente.
Von den Medikamenten gehen die Tics nicht weg.
Aber sie sind nicht mehr so stark.
Oder sie treten nicht mehr so oft auf.

Aber nicht alle Menschen mit Tourette wollen Medikamente nehmen.
Manche entscheiden sich auch für eine Therapie.
In der Therapie lernen sie dann:
Wie kann ich mit den Tics umgehen?
Wie kann ich ein selbst·bewusstes und gutes Leben mit Tourette führen?

Tourette wurde nach einem Arzt benannt.
Sein Name war Gilles de la Tourette.
Das ist ein französischer Name.
So spricht man ihn aus: Dschil dö la tu-rett.

Gilles de la Tourette hat Tourette als Erster beschrieben.
Darum wurde es nach ihm benannt.

Männer und Jungen haben öfter Tourette als Frauen und Mädchen.

Im Internet erzählen viele Aktivist*innen von ihrem Leben mit Tourette.
Zum Beispiel diese Aktivist*innen:

Immer am 7. Juni ist der Europäische Tourette-Tag.
An diesem Tag gibt es viele Informations·veranstaltungen zum Thema Tourette.
Und es werden Informationen zu Tourette im Internet geteilt.
Damit mehr Menschen etwas davon erfahren.

Möchtest Du Dir ein Fremd·wort wünschen?
Dann wird es auch bei Einfachstars erklärt.
Schreib einfach eine E-Mail an: anne@einfachstars.info.

Raúl Krauthausen braucht Unterstützer*innen

Raúl Krauthausen ist Aktivist.
Er setzt sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung ein.
Er ist 42 Jahre alt.

Raúl Krauthausen schreibt auch Bücher.
Sein neues Buch heißt:
Wer Inklusion will, findet einen Weg.
Wer sie nicht will, findet Ausreden.

In Raúl Krauthausen Buch geht es um Probleme bei der Inklusion.
Zum Beispiel um das Leben in Wohn·heimen.
Um faire Arbeit und faire Bezahlung.
Um Barrieren in den Schulen.
Und um viele andere Themen.

Sehr viele Menschen haben das Buch gelesen.
Es war auf Der Spiegel Bestseller Liste.
Das bedeutet:
Sehr viele Menschen haben das Buch gekauft.

Aber bis jetzt können nicht alle Menschen das Buch lesen.
Denn es ist nicht in Leichter oder Einfacher Sprache geschrieben.
Raúl Krauthausen will das ändern.
Auch Menschen mit Lern·schwierigkeiten sollen sein Buch lesen können.
Oder Menschen, die nur wenig Deutsch können.
Darum soll es sein Buch auch in Einfacher Sprache geben.

Aber:
Die Verlage sagen:
Sie sind dafür nicht verantwortlich.
Die Übersetzung in Einfache Sprache ist nicht ihre Aufgabe.
Darum kümmert sich Raúl Krauthausen jetzt selbst darum.
Er will sein Buch selbst übersetzen lassen.
Und er will die Prüfer*innen dafür fair bezahlen.
Darum braucht er Unterstützer*innen.
Er sammelt dafür Geld.
Für 12 Tausend Euro kann das Buch übersetzt werden.
Und alle werden dann fair bezahlt.
Nach einem Stunden·lohn auf dem Ersten Arbeitsmarkt.
Nicht mit einem Werkstatt·lohn.

Hier findest Du alle Infos zur Aktion.
Und den Link zum Spenden.

Was ist ein ally?

In der Leichten Sprache werden nur wenige Fremd·wörter benutzt.
Meistens guckt man:
Wie kann man ein Fremd·wort durch ein leichteres Wort austauschen?

Aber durch die Arbeit mit den Prüfer*innen habe ich gemerkt:
Viele von ihnen lieben Fremd·wörter.
Sie benutzen sie gerne.
Darum erklärt Einfachstars ab jetzt Fremd·wörter.

Heute: Was ist ein ally?

Ally ist Englisch.
So spricht man das Wort aus: ällei.
Übersetzt heißt es: Verbündetete oder Verbündeter.
Ein ally ist also eine Person.
Diese Person ist an meiner Seite.
Er oder sie unterstützt mich.
Diese Unterstützung nennt man allyship.
So spricht man das aus: ällei-schipp.

Aber ein ally ist nicht nur eine Unterstützung für eine einzelne Person.
Sondern für eine Gruppe von Menschen.

Zum Beispiel:
Eine Person ist hetero·sexuell.
Die Person hat viele homo·sexuelle Freund*innen.
Die Person bemerkt:
Hetero·sexuelle Menschen haben in Deutschland mehr Rechte als homo·sexuelle Menschen.
Darum setzt sich die Person für die Rechte homo·sexueller Menschen ein.
Auch wenn die Person selbst nicht homo·sexuell ist.
Diese Person ist dann ein ally.

Oder:
In einer Klasse sind Schüler*innen mit und ohne Behinderung.
Die Schüler*innen mit Behinderung haben nicht dieselben Rechte wie Schüler*innen mit Behinderung.
Darum setzen sich alle gemeinsam für die Rechte von Menschen mit Behinderung ein.
Die Schüler*innen ohne Behinderung sind allys.

Oder:
Männer verdienen in den meisten Berufen mehr Geld als Frauen.
Ein Mann findet aber:
Das ist ungerecht.
Er setzt sich für die faire Bezahlung von Frauen ein.
Er ist ein ally.

Möchtest Du Dir ein Fremd·wort wünschen?
Dann wird es auch bei Einfachstars erklärt.
Schreib einfach eine E-Mail an: anne@einfachstars.info.

Mattel verkauft jetzt eine Barbie-Puppe mit Down-Syndrom

Barbie ist eine der bekanntesten Puppen der Welt.
Sie wird von der Firma Matell hergestellt und verkauft.
Barbie gibt es schon sehr lange.
Seit dem Jahr 1959.
Also seit 54 Jahren.
Seitdem gab es sehr viele verschiedene Barbie·puppen.
Barbies mit verschiedenen Berufen.
Mit verschiedenen Hautfarben.
Und mit vielen verschiedenen Outfits.
[Ein Outfit ist die Kleidung, die man trägt.]

Eine Frau mit Down-Syndrom in Lederjacke und Leopardenshirt. Sie lächelt und hält eine Barbie in einem kurzen geblümten Kleid in der Hand. Im Hintergrund sieht man den pinkfarbenen Barbie-Schriftzug.

Natalie Dedreux mit der neuen Barbie mit Down-Syndrom

Gero Breloer für Matell

Seit gestern gibt es eine neue Barbie·puppe.
Es ist eine Barbiepuppe mit Down-Syndrom.
Sie wurde gestern in Hamburg vorgestellt.
Natalie Dedreux war bei der Vorstellung dabei.
Sie ist Aktivistin.
Und sie hat das Down-Syndrom.
Sie findet die neue Barbie gut.
Darum ist sie Botschafterin für die neue Barbie.

Natalie Dedreux sagt:
"Die neue Barbie ist richtig cool.
So werden wir sichtbar!
Und dass mehr darauf geachtet wird.
Dann merkt und sieht die Gesellschaft, dass sowas auch cool ist."

Eine Sprecherin der Firma Matell sagt:
"Barbie spielt eine wichtige Rolle in den frühen Erfahrungen von Kindern, und wir wollen unseren Teil beitragen, um durch das Spielen gegen soziales Stigma vor·zu·gehen.
Unser Ziel ist es, allen Kinder zu ermöglichen, sich in Barbie zu sehen, und zugleich Kinder dazu zu ermutigen, mit Puppen zu spielen, die nicht so aussehen wie sie selbst."

Damit meint sie:
Menschen mit Down-Syndrom kann man sofort erkennen.
Man sieht ihnen das Down-Syndrom an.
Es gibt viele Vorurteile über Menschen mit Down-Syndrom.
Durch das Spielen mit der neuen Barbie können es weniger Vorurteile werden.
Kinder mit Down-Syndrom können sich in der neuen Barbie wieder·erkennen.
Aber auch Kinder ohne Down-Syndrom können mit der neuen Barbie spielen.

Eine Frau mit Down-Syndrom in Lederjacke und Leopardenshirt. Sie lächelt und hält eine Barbie in einem kurzen geblümten Kleid in der Hand.

Natalie Dedreux mit der neuen Barbie mit Down-Syndrom

Gero Breloer für Matell

Wie unterscheidet sich die neue Barbie mit Down-Syndrom von anderen Barbie·puppen?

  • sie ist kleiner als andere Barbies
  • ihr Ober·körper ist länger
  • ihr Gesicht ist runder 
  • sie hat kleinere Ohren
  • sie hat eine flachere Nase
  • sie hat leicht mandel·förmige Augen

Das Kleid der neuen Barbie hat die Farben gelb und blau und ein Muster mit Blumen und Schmetterlingen.
Diese Farben stehen für die für die Unterstützung von Menschen mit Down-Syndrom.

Was ist das Down-Syndrom?
Das wird hier genauer erklärt.

Star-Lexikon

Wer ist Natalie Dedreux?

Natalie Dedreux sitzt auf einem gestreiften Sofa und arbeitet am Laptop

Natalie Dedreux

Britt Schilling

Natalie Dedreux ist 25 Jahre alt.

Sie lebt in Köln.
Sie schreibt für die Zeitschrift Ohrenkuss.
Sie gehört zu den jüngsten Mitgliedern im Ohrenkuss-Team.
Sie wurde im Jahr 1998 geboren.
Und in dem Jahr wurde der Ohrenkuss gegründet.
Das heißt:
Natalie Dedreux und der Ohrenkuss sind gleich alt.
Außerdem arbeitet Natalie Dedreux in einem Café in Köln.

Im September 2017 war Natalie Dedreux in einer Fernseh-Sendung.
Sie war in der Fernseh-Sendung Wahl-Arena.
In der Sendung hat sie Angela Merkel eine Frage gestellt.
Das wollte sie von Angela Merkel wissen:
"Frau Merkel, Sie sind Politikerin.
Sie machen Gesetze.

Ich bin Redakteurin bei Ohrenkuss.
Der Ohrenkuss ist ein Magazin.
Da schreiben Menschen mit Down-Syndrom – so wie ich.

9 von 10 Babys mit Down-Syndrom werden in Deutschland nicht geboren.
Sie werden abgetrieben.
Ein Baby mit Down-Syndrom darf bis wenige Tage vor der Geburt abgetrieben werden.
Das nennt man Spät-Abbruch.

Meine Kollegen und ich fragen Sie, Frau Merkel:
Wie stehen Sie zum Thema Spät-Abbruch?
Wieso darf man Babys mit Down-Syndrom bis kurz vor der Geburt noch abtreiben?

Ich finde es politisch nicht gut.
Dieses Thema ist mir wichtig:
Ich will nicht abgetrieben werden, sondern auf der Welt bleiben!"

In diesem Video kann man Natalie Dedreuxs Frage hören.

Sehr viele Menschen haben Natalie Dedreux im Fernsehen gesehen.
Sie finden: Ihre Frage war mutig.
Viele Zeitungen haben darüber geschrieben.
Auf vielen Internet-Seiten wurde darüber berichtet.

Natalie Dedreux setzt sich für die Rechte von Menschen mit Down-Syndrom ein.
Sie interessiert sich für Politik.

Dafür hat Natalie Dedreux jetzt einen Preis gewonnen.
Der Preis heißt BOBBY.
Hier kann man mehr darüber lesen.

Natalie Dedreux reist gerne.
In Zukunft will sie am liebsten in Dubai leben.

Eine neue Figur in der Sesam·straße sitzt im Roll·stuhl

Die Sesam·straße ist eine bekannte Kinder·sendung.
Sie läuft in vielen Ländern der Welt im Fernsehen.
Auch in Deutschland.

Ab sofort gibt es eine neue Figur in der Sesam·straße.
Die neue Puppe heißt Elin.
Das haben die Macher*innen schon über Elin verraten:

  • Elin ist ein Mädchen.
  • Sie ist 7 Jahre alt.
  • Sie ist frech.
    Und sie ist mutig und selbst·bewusst.
  • Elin interessiert sich für Technik und mag Zahlen.
  • Sie sitzt im Rollstuhl.
  • Manchmal ist Elin sehr ungeduldig.
    Sie spricht sehr schnell.
    Und dann verspricht sie sich manchmal.

Elins bester Freund in der Sesam·straße ist das Monster Elmo.

 

Elin ist die erste Puppe in der deutschen Sesam·straße mit einer Behinderung.
Die Macher*innen der Sendung schreiben dazu:
"Monster und Menschen aller Haut- und Fell·farben sind hier zu Hause.
Schon früher haben wir in der ‚Sesamstraße' Kinder mit Behinderungen vorgestellt.
Jetzt wird auch die Puppen·welt etwas inklusiver."

Elin benutzt in ihrem Alltag einen Rollstuhl.
Aber das soll nicht im Mittel·punkt stehen.
Es ist nur ein Merkmal von vielen.
Der Sender NDR sagt dazu:
"Der Rollstuhl ist für sie ein Hilfs·mittel, das zu ihrem Alltag einfach dazu·gehört.
Elin nutzt den Roll·stuhl, weil sie nicht so gut laufen kann.
Doch dieser Aspekt soll nicht zu sehr dominieren.
[Dominieren bedeutet: im Mittel·punkt stehen.]
Denn behindert zu sein, ist nur ein Merkmal von ganz vielen, die Elin aus·machen."

Die Sesam·straße will damit zeigen:
Kinder sind ganz unterschiedlich.
Und darum sollen auch in der Sesam·straße ganz unterschiedliche Kinder zu sehen sein.
Bei der Entwicklung der neuen Figur haben Menschen mit Behinderung mit·gearbeitet.
Der Sender NDR sagt:
"Nur so können wir sicherstellen, dass die Figur realistisch und glaub·würdig ist."
[Realistisch bedeutet: So wie im echten Leben eines Menschen im Roll·stuhl.]

Im Moment werden die neuen Folgen der Sesam·straße mit Elin gedreht.
Ab Herbst 2023 sind sie dann im Fernsehen zu sehen.

Die Firma L'Oréal erfindet ein Hilfs·mittel zum Auftragen von Lippen·stift

L'Oréal ist eine große Firma.
Sie stellt viele verschiedene Dinge her.
Zum Beispiel Make up oder Shampoo.

Viele Menschen benutzen gerne Lippen·stift.
Aber manche Menschen können keinen Lippenstift auftragen.
Zum Beispiel wegen einer Körper·behinderung.
Oder wegen einer Krankheit.
Für diese Menschen hat die Firma L'Oréal jetzt ein Hilfs·mittel erfunden.
Mit diesem Hilfsmittel kann man den Lippen·stift leichter auf·tragen.

Der Lippen·stift wird mit einem Magneten an einem Griff befestigt.
Mit dem Griff kann man ihn dann leichter benutzen.
In diesem Video kann man es sehen.

Das Video ist auf Englisch.


Die Firma L'Oréal nennt das Hilfs·mittel Hapta.
Bis jetzt kann man Hapta noch nicht kaufen.
Aber irgendwann im Jahr 2023 wird das Hilfs·mittel in die Geschäfte kommen.

Der Pariser Flughafen wird für eine Woche umbenannt

In Paris gibt es einen großen Flughafen.
Er heißt Flug·hafen Charles de Gaulle.
So spricht man den Namen aus:
Scharl d Gohl.

Charles de Gaulle war zweimal Präsident von Frankreich.
In den Jahren 1944 bis 1946.
Und dann noch mal von 1959 bis 1969.
In dieser Zeit war er der Chef der französischen Politik.

Viele Menschen in Frankreich verehren Charles de Gaulle.
Darum wurde der Pariser Flug·hafen nach ihm benannt.
Aber:
Ab heute hat der Flughafen für eine Woche einen anderen Namen.
Er heißt Flug·hafen Anne de Gaulle.

Anne de Gaulle war Charle de Gaulles Tochter.
Sie hatte das Down-Syndrom.
Hier kann man Charles und Anne de Gaulle zusammen sehen.

Warum wird der Flughafen umbenannt?

Heute ist der Tag der Menschen mit Behinderung.
Anne de Gaulle hatte das Down-Syndrom.
Der umbenannte Flug·hafen soll die Menschen aufmerksam machen auf die Rechte und Forderungen von Menschen mit Behinderung.

Was ist crip time?

In der Leichten Sprache werden nur wenige Fremd·wörter benutzt.
Meistens guckt man:
Wie kann man ein Fremd·wort durch ein leichteres Wort austauschen?

Aber durch die Arbeit mit den Prüfern und Prüferinnen habe ich gemerkt:
Viele von ihnen lieben Fremd·wörter.
Sie benutzen sie gerne.
Darum erklärt Einfachstars ab jetzt Fremd·wörter und Fach·begriffe.

Heute:
Was ist 
crip time?

Crip time ist Englisch.
So spricht man es aus: Kripp teim.
Übersetzt heißt es: Krüppel-Zeit.

Krüppel wurde früher als Schimpfwort für behinderte Menschen benutzt.
Aber irgendwann haben behinderte Menschen das Wort zurück·erobert.
Sie benutzen das Wort für sich.
Es ist politisch.
Sie sagen:
Ich bin stolz.
Ich benutze das Wort für mich selbst.
Dann können andere mich mit dem Wort nicht mehr beschimpfen.

Für manche Dinge brauchen Menschen mit Behinderung mehr Zeit als Menschen ohne Behinderung.
Das ist crip time.

Zum Beispiel:
Ein sehender Mensch geht ins Museum.
Er fährt einen Teil des Weges mit dem Bus.
Und einen Teil geht er zu Fuß.
Für den Weg braucht er 10 Minuten.

Ein blinder Mensch geht ins Museum.
Er fährt einen Teil des Weges mit dem Bus.
Und einen Teil geht er zu Fuß.
Für den Weg braucht er 14 Minuten.
4 Minuten länger als der sehende Mensch.
Zum Beispiel, weil E-Roller auf dem Geh·weg stehen.
Oder weil es keine Kennzeichnung für den Weg von der Bus·halte·stelle zum Museum gibt.

Der sehende Mensch braucht 10 Minuten für den Weg.
Der blinde Mensch braucht 14 Minuten für den·selben Weg.
Die 4 Minuten mehr sind die crip time.

Die crip time entsteht vor allem durch Barrieren.
Zum Beispiel:
Menschen im Rollstuhl brauchen eine Rampe.
Nur mit der Rampe kommen sie in den Bus.
Die Rampe muss aber zuerst ausgeklappt werden.
So dauert der Weg in den Bus länger.

Oder:
Der Haupt·eingang zu einem Gebäude ist nicht barriere·frei.
Es gibt Stufen an dem Eingang.
Eine Person mit Rollator kann den Eingang nicht benutzen.
Es gibt einen Hinter·eingang mit einer Rampe.
Aber der Hinter·eingang ist auf der anderen Seite des Gebäudes.
So braucht die Person mehr Zeit, um in das Gebäude zu kommen.

Möchtest Du Dir ein Fremd·wort wünschen?
Dann wird es auch bei Einfachstars erklärt.
Schreib einfach eine E-Mail an: anne@einfachstars.info.