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Einträge zum Stichwort: 2024

Rede vor dem Kulturauschuss im Bundes·tag

Im Bundes·tag arbeiten Politiker*innen.
Sie gehören zur deutschen Regierung.  
Manchmal tauschen sich Politiker*innen zu einem bestimmten Thema aus.
Das machen sie dann in einer Arbeits·gruppe.
Die Mitglieder der Arbeits·gruppe werden gewählt.
Eine solche Arbeits·gruppe nennt man Ausschuss.

Gestern hat sich ein Ausschuss der Bundesregierung in Berlin getroffen.
Der Kultur·ausschuss.
Das Thema des Treffens war: Inklusion in Kultur und Medien.

Zu dem Ausschusstreffen haben die Politiker*innen sich Fachleute eingeladen.
Menschen, die sich gut mit Inklusion in der Kultur aus·kennen.
Diese Fachleute waren eingeladen:

Bei diesem Fach·gespräch hat Franziska Lammers gesprochen.
Hier kann man ihre Rede in Leichter Sprache lesen:


Mein Name ist Franziska Lammers.
Ich freue mich, dass ich heute im Bundes·tag sprechen darf.
Vor allem jetzt im Juli.
Denn der Juli ist der Disability Pride Month.

Photo

Ich bin eine Frau mit Behinderung.
Darum bin ich Expertin in eigener Sache.
Ich gehöre zur Initiative Barriere·frei Feiern.
Wir sind eine Gruppe aus mehr als 50 Menschen mit Behinderung.
Und ihren Verbündeten ohne Behinderung.
Wir beraten und begleiten Veranstaltende.
Also Macher*innen von Festivals, Konzerten und Konferenzen.
Wir beraten sie zum Thema Barriere·freiheit und Inklusion.
Für diese Arbeit bekommen wir keine Förderung.
Also keine Unterstützung durch Geld vom Staat.
Wir verdienen das Geld durch unsere Beratungs·arbeit.
Ich bin Beraterin für barriere·freie Veranstaltungs·planung.
Das ist mein Haupt·beruf auf dem Ersten Arbeits·markt.
Diesen Beruf gibt es bisher erst einmal in Deutschland.

In unserer Gruppe träumen wir von einer inklusiven Utopie.
Wir stellen uns vor:
Künstler*innen mit Behinderung stehen auf der Bühne und werden gefeiert.
Im Publikum sind viele verschiedene Menschen mit und ohne Behinderung.
Hinter der Bühne stehen Techniker*innen mit und ohne Behinderung.
Sie sorgen für guten Ton und gute Beleuchtung.
Und alle Beteiligten werden fair bezahlt. 

Dann wachen wir auf und merken:
Die Utopie ist immer noch ein Traum.
Dabei ist Inklusion ein Menschen·recht.
Und Deutschland hat seit 15 Jahren den UN-Vertrag unter·schrieben.

Bestimmt fragen Sie sich:
Warum klappt es dann immer noch nicht mit der Inklusion in der Kultur?
Das kann ich ganz einfach in 5 Punkten erklären:

  1. Viele Macher*innen von Kultur wollen nichts verändern
    In vielen Bereichen der Kultur sind Menschen mit Behinderung nicht sichtbar.
    Und darum erkennen viele Menschen nicht, dass eine Veränderung passieren muss.
    An Kultur·orten.
    Und an Arbeits·stellen.
    Weil es dort keine Barriere·freiheit gibt.
    Und so setzt es sich immer weiter fort:
    Menschen mit Behinderung sind in der Kultur nicht sichtbar.
    So wird auch nicht sichtbar, dass Barrierefreiheit fehlt.
    Und niemand wird auf das Problem aufmerksam.

    Immer wieder denken viele Menschen:
    Die Initiative barrierefrei feiern ist ein Verein.
    Aber das stimmt nicht.
    Wir sind eine Agentur.
    Wir verdienen Geld mit unserer Arbeit.
    Das zeigt:
    Niemand erwartet Menschen mit Behinderung als Fach·kräfte auf dem Ersten Arbeitsmarkt.

  2. Das Wort Inklusion wird falsch benutzt
    Inklusion ist eine Art zu denken.

    Wie kann man Inklusion erreichen?
    Nur durch Austausch zwischen Menschen mit und ohne Behinderung.
    Durch ihre Zusammen·arbeit.
    Aber:
    Das geht nur mit Barriere·freiheit.
    Sonst können Musiker*innen mit Behinderung nicht auf der Bühne stehen.
    Fach·leute mit Behinderungen können nicht auf Konferenzen sprechen.
    Und Menschen mit Behinderung können ihr Wissen nicht mit anderen teilen.
    Wenn es keine Barriere·freiheit gibt.

    Menschen mit Lern·schwierigkeiten können sehr viele Kultur·angebote nicht nutzen.
    Sie sind ausgeschlossen.
    Weil es kaum Leichte Sprache in der Kultur gibt.
    Weil es zu wenig Inklusion in der Kultur gibt.
    Darum sind Kultur·veranstaltungen nicht inklusiv.
    Auch wenn sie barriere·frei sind.

    Das Wort Inklusion wird falsch benutzt.
    Und Inklusion wird falsch gefördert.
    Das bedeutet:
    Das Geld wird für die falschen Dinge ausgegeben.
    Weil nur Menschen ohne Behinderung darüber entscheiden.

  3. Inklusion muss ein wichtigeres Thema werden – in allen Lebens·bereichen
    Inklusion und Barriere·freiheit sind wichtig.
    Trotzdem finden viele Menschen viele andere Themen wichtiger.
    So wird viel zu wenig über Inklusion gesprochen.
    Darum fordern wir:
    Inklusion muss bei allen Themen mit·gedacht werden.
    In der Kultur.
    Beim Thema Arbeit.
    Beim Klima·schutz.
    Und bei vielen anderen Themen.

    Die Meinung von Menschen mit Behinderung muss zu allen diesen Themen gehört werden.
    Sie müssen bei allen Themen mi·treden und mit·entscheiden.
    Ihr Blick·winkel auf diese Themen gehört dazu.

    Viele Menschen mit Behinderung werden gleich aus mehreren Gründen benachteiligt.
    Zum Beispiel:
    Ich bin eine Frau.
    Ich bin klein·wüchsig.
    Und ich sitze im Roll·stuhl.
    Darum erlebe ich aus verschiedenen Gründen Diskriminierung.
    Das nennt man Intersektionalität.
    Das geht vielen Menschen mit Behinderung so.
    Darum muss auch Intersektionalität immer mit·gedacht werden.

  4. Keine Förderung ohne Barriere·freiheit
    Viele Macher*innen von Kultur bekommen Förderung.
    Also Geld vom Staat.
    Auch wenn sie ihre Projekte nicht barriere·frei machen.
    Der Staat vergibt dieses Geld.
    Und das bedeutet:
    Der Staat kann auch die Regeln dafür machen.
    Das muss bedeuten:
    Wer in Zukunft Förder·geld bekommen möchte, muss Regeln für Barriere·freiheit einhalten.
    Damit auch alle Menschen an den geförderten Projekten teilnehmen können.

  5. Menschen ohne Behinderung entscheiden für Menschen mit Behinderung 
    An vielen Stellen entscheiden nur Menschen ohne Behinderung über neue Projekte.
    Auch über neue Projekte für Menschen mit Behinderung.
    Auch wenn sie eigentlich gar nicht wissen:
    Was brauchen Menschen mit Behinderung wirklich in diesem Projekt?
    Das lernt man nur, wenn Menschen mit Behinderung in den Teams mit·arbeiten.
    Denn es gilt immer:
    NICHTS ÜBER UNS OHNE UNS! 

Jetzt schaue ich mich hier im Bundes·tag um.
Und ich sehe auch hier fast keine Menschen mit Behinderung.
Darum bitte ich Sie:
Seien Sie unsere Verbündeten.
Wir haben gute Gesetze.
Wir haben Fach·wissen.
Und wir haben Selbstvertreter*innen.
Wir sind da.
Jetzt fehlt nur noch Ihr Einsatz.
Damit unsere inklusive Utopie wahr werden kann.

Franziska Lammers an einem großen runden Tisch mit Namensschildern. Die Stühle sind noch unbesetzt. Sie trägt ein schwarzes T-Shirt mit dem Aufdruck: INclusion is a right, not a Privilege. And I vote for it.

Franziska Lammers im Paul-Löbe-Haus

Initiative barrierefrei Feiern

Nach der Rede konnten Politiker*innen Fragen stellen.
Die 5 Fach·leute haben die Fragen beantwortet.

Auch Beatrix von Storch hat eine Frage gestellt.
Sie gehört zur Partei AfD.
Sie hat gefragt:
Gibt es Grenzen für Inklusion?
Gibt es Dinge, die Menschen mit Behinderung nicht erreichen können?
Und sie hat gesagt:
Sie will nicht, dass Menschen mit Lern·schwierigkeiten Pilot*innen werden.
Sie würde dann nicht mit dem Flugzeug mit·fliegen.

Franziska Lammers hat ihr dann geantwortet.
Sie hat gesagt:
Ich will auch manche Sachen nicht.
Zum Beispiel:
Ich will nicht, dass Nazis im Bundes·tag sind.
Aber da habe ich im Moment auch keine Wahl.

Hier kann man das Fach·gespräch als Video sehen.
Auf der Internetseite des Bundes·tags.

Und hier kann man die Rede noch einmal in Alltags·sprache lesen:

Mein Name ist Franziska Lammers. Ich freue mich, dass ich heute, in den ersten Tagen des Disability Pride Month, hier als Frau mit Behinderung und somit als Expertin in eigener Sache sprechen darf.
Ich bin Teil der Initiative Barrierefrei Feiern. Wir sind ein Kollektiv aus über 50 Menschen mit Behinderung und ihren Verbündeten ohne Behinderung. Mit unserer gemeinnützigen Agentur „Wir Kümmern Uns“ beraten und begleiten wir Veranstaltende, Festivals und KulturschaXende in Bezug auf Barrierefreiheit und Inklusion, und das bisher ohne öffentliche Förderung. Hier darf ich nun als Vertreterin unseres Kollektivs und als Deutschlands erste und bisher einzige hauptberufliche Beraterin für barrierefreie Veranstaltungsplanung sprechen.

In unserem Kollektiv träumen wir von einer Inklusiven Utopie. In dieser Utopie stehen Künstler*innen mit Behinderung auf der Bühne und werden von einem diversen Publikum gefeiert. Hinter der Bühne stehen Techniker*innen mit und ohne Behinderung und sorgen für guten Ton und gute Beleuchtung. Und alle Beteiligten werden fair bezahlt. 

Dann wachen wir auf und merken: Die Utopie ist immer noch ein Traum. Und das, obwohl Inklusion ein Menschenrecht ist und Deutschland sich vor 15 Jahren zur Umsetzung der UN-BRK verpflichtet hat.
Woran scheitert es denn, fragen Sie sich nun bestimmt. Das lässt sich sehr einfach in 5 Punkte herunterbrechen:

  1. Fehlender Wille zur Veränderung innerhalb der Kulturbranche 
    Die Notwendigkeit nach einer Veränderung in der Kulturbranche wird nicht erkannt. Die fehlende Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung in der Kultur ist unter anderem ein Resultat fehlender Barrierefreiheit von Kulturorten und Arbeitsstellen.
    Wir sind in einemTeufelskreis: KeineBarrierefreiheit = keine Menschen mit Behinderung in wichtigen Positionen der Kulturarbeit = keine Aufmerksamkeit für die Problematik
    Allein die Häufigkeit mit der unsere Agentur für einen Verein gehalten wird, zeigt, wie wenig Menschen mit Behinderung als Professionelle Arbeitskräfte im ersten Arbeitsmarkt wahrgenommen werden
  2. DerBegriff Inklusion wird falsch verwendet
    Inklusion ist ein Mindset. Ein Zustand, der erst durch die Interaktion zwischen Menschen mit und ohne Behinderung entsteht.
    Und: Barrierefreiheit ist nicht gleich Inklusion. Solange keine Musiker*innen mit Behinderung auf der Bühne stehen, solange keine Expert*innen in eigener Sache in den Teams vertreten sind, solange es keine Angebote für gehörlose Menschen gibt und solange Menschen mit anderen Lernmöglichkeiten der Zugang zu Kulturangeboten meist komplett verwehrt wird, sollte nicht von einer inklusiven Veranstaltung gesprochen werden – so barrierefrei sie auch sein mag. In vielen Fällen erkennt man bei genauerem Hinsehen: Es handelt sich eher um diversity washing als um wirkliche Inklusion. Der Begriff Inklusion wird falsch verwendet und somit auch falsch gefördert.
  3. Mehr Relevanz für Inklusion als Querschnittsthema
    Inklusion und Barrierefreiheit drohen zum Randthema der Randthemen zu werden.
    Im Kontext von Diversitäts- und Nachhaltigkeitsthemen muss Inklusion immer mitgedacht werden. Inklusion darf nicht in Konkurrenz zu anderen wichtigen gesellschaftlichen Themen stehen, sondern muss bei allen Diskussionen und Entscheidungen mit einfließen. Gleichzeitig muss Inklusion immer intersektional gedacht werden, da viele Menschen mit Behinderung von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind. 
  4. In den Richtlinien von Kulturförderprogrammen fehlen explizite Mindestanforderungen zur Barrierefreiheit
    Es gibt mehr als genug Barrierefreiheits-Mindestanforderungen und Gleichstellungsgesetze, an denen sich Förderprogramme orientieren könnten. Diese müssen dauerhaft und über Bewilligungszeiträume hinaus zum Standard gemacht werden. Das kann letztlich nur durch kulturpolitische Entscheidungen und entsprechende Förderung bzw. Sanktionen erwirkt werden. Es sollte gelten: Keine Förderung ohne die Erfüllung von Barrierefreiheitsmindestanforderungen. Damit auch alle Menschen an den geförderten Projekten teilnehmen können.
  5. Menschen ohne Behinderung entscheiden für Menschen mit Behinderung 
    Zu oft werden in Kulturprojekten Maßnahmen getroffen, die weit weg von den tatsächlichen Bedarfen behinderter Menschen sind. Zweifelhafte Checklisten werden herumgereicht, gedankenlos abgehakt– ohne dass an Kulturorten ein grundsätzliches Verständnis für die Belange von Menschen mit Behinderung vorhanden ist. Gut gemeintes inklusives Engagement auf Veranstaltungen bringt uns nicht weiter, wenn in den Teams keine Menschen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen involviert sind. Inklusion entsteht im Austausch und Miteinander und nicht über Checklisten. Es gilt der Grundsatz:
    NICHTS ÜBER UNS OHNE UNS! 

Nun schaue ich mich um und sehe auch hier keine Menschen mit sichtbarer Behinderung. Daher bitte ich Sie: Seien Sie unsere Verbündeten. Und sorgen Sie so für die Umsetzung unserer inklusiven Utopie. Die erforderlichen Gesetze, Expertise und Selbstvertreter*innen sind da. Jetzt fehlt nur noch Ihr Einsatz, damit sie wahr werden kann - unsere inklusive Utopie.

Was ist der Disability Pride Month?

Immer im Juli ist der Disability Pride Month.
Das spricht man so aus: Dis·ä·billi·ti preid manf.
Übersetzt heißt es: Monat des Stolzes von Menschen mit Behinderungen.

Warum gibt es den Disability Pride Month?

In diesem Monat soll mehr über die Ziele von Menschen mit Behinderung gesprochen werden.
Über ihre Rechte.
Und über ihre Forderungen.

In Deutschland gibt es an zu vielen Orten immer noch keine Inklusion.
Die Menschen·rechte von Menschen mit Behinderung werden oft nicht geachtet.
Sie können viel zu oft nicht selbst über ihr eigenes Leben entscheiden.
Sie haben keine volle Teilhabe.
Das bedeutet:
Sie können nicht überall dabei sein.
Weil es zu wenig barriere·freie Angebote gibt.

Im Grund·gesetz steht:
Alle Menschen haben dieselben Rechte.
Niemand darf benachteiligt werden.
Auch Menschen mit Behinderung nicht.
Sie haben die·selben Rechte wie Menschen ohne Behinderung.
Aber so steht es nur im Gesetz.
Im Alltag ist es oft anders.
Das muss sich ändern.
Darum gibt es den Disability Pride Month.

Verschiedene Menschen mit Behinderung mit Transparenten bei einer Parade

Raul Krauthausen bei der Pride Parade „behindert und verrückt feiern“

Andrea Linss für Gesellschaftsbilder


200 Limburger Tauben sollen doch nicht getötet werden

Limburg ist eine Stadt in Hessen.
In Limburg gibt es ein Problem mit Tauben.
In der Stadt gibt es viel zu viele Tauben.
Viele Menschen haben sich über die Tauben beschwert.
Sie sind sehr laut.
Und sie machen viel Dreck.

Fach·leute glauben:
In Limburg leben im Moment etwa 700 Tauben.
In Zukunft sollen es nur noch 300 sein.
Darum haben Politiker*innen aus Limburg vorgeschlagen:
400 Stadt·tauben aus Limburg sollen getötet werden.

Damit waren viele Menschen in Limburg nicht einverstanden.
Sie haben Unterschriften gesammelt.
Mehr als 3.300 Menschen haben auf der Unterschriften·liste unterschrieben.
Sie sind gegen die Tötung der Tauben.

Jetzt gibt es vielleicht eine Lösung in dem Streit.
Eine Tier·schutz·gemeinschaft hat ein Angebot gemacht.
Sie sagen:
Die Tauben können bei ihnen leben.
Auf ihrem Gnaden·hof.
Weit weg von Limburg.

Dieter Ehrengruber ist der Besitzer vom Gnaden·hof.
Der Gnaden·hof heißt Gut Aider·bichl.
Er sagt:
"Wir freuen uns sehr, dass wir nun 200 der Limburger Tauben bei uns auf Gut Aiderbichl ein "Für-immer-Zuhause" schenken können."

Er hat angeboten:
Die Mitarbeiter*innen von Gut Aiderbichl kümmern sich um die Tauben.
Und der Gnaden·hof ist weit weg von Limburg.
Sodass die Tauben nicht nach Limburg zurück·fliegen können.

Der Gnaden·hof Gut Aiderbichl ist in Bayern.
Gut Aiderbichl hat vorgeschlagen:
Sie bezahlen in Zukunft das Futter für die Tauben.
Und den Ort zum Leben.

Die Stadt Limburg muss die Tauben zum Gnaden·hof bringen.
Dafür müssen sie betäubt und eingefangen werden.
Und dann werden sie nach Bayern gebracht.

Auch andere Menschen haben angeboten, Tauben bei sich auf·zu·nehmen.
Sie hoffen:
So werden in Zukunft weniger Stadttauben in Limburg leben.
Und trotzdem müssen die Tauben nicht getötet werden.

Marius Hahn ist der Bürgermeister von Limburg.
Er sagt:
Er findet den Vorschlag gut.
Aber er muss ihn erst noch mit den anderen Politiker*innen besprechen.

Was ist ein Gnaden·hof?

In der Leichten Sprache werden nur wenige Fremd·wörter benutzt.
Meistens guckt man:
Wie kann man ein Fremd·wort durch ein leichteres Wort aus·tauschen?

Aber durch die Arbeit mit den Prüfer*innen habe ich gemerkt:
Viele von ihnen lieben Fremd·wörter.
Sie benutzen sie gerne.
Darum erklärt Einfachstars jetzt Fremd·wörter.

Heute: Was ist ein Gnaden·hof?

Auf Bauern·höfen werden Tiere gehalten.
Die Bauern und Bäuer*innen verdienen Geld mit den Tieren.
Das bedeutet zum Beispiel:

  • Sie verkaufen die Eier ihrer Hühner.
  • Sie schlachten Tiere und verkaufen das Fleisch.
  • Sie melken Kühe und verkaufen die Milch.
  • Sie scheren Schafe und verkaufen die Wolle.

Irgend·wann werden die Tiere älter.
Bei Hühnern bedeutet das:
Sie legen weniger Eier.
Oder gar keine Eier mehr.

Bei Kühen bedeutet es:
Sie geben weniger Milch.
Oder gar keine Milch mehr.

Das bedeutet:
Alte Tiere sind weniger nützlich für Bauern und Bäuer*innen.
Darum leben sie oft nicht für immer auf den Bauern·höfen.
Es kann bedeuten:
Alte Tiere werden getötet.

Darum gibt es Gnaden·höfe.
Auf einem Gnaden·hof wird mit den Tieren kein Geld verdient.
Sie können dort leben.
Mit den Tieren wird kein Geld verdient.
Sie werden nicht getötet.
Sie leben dort bis zu ihrem natürlichen Tod.

Besitzer*innen von Gnaden·höfe retten Tiere oft von anderen Orten.
Weil sie dort kein gutes Leben haben.
Weil sie gequält werden.
Oder weil sie sonst getötet werden.

Die Besitzer*innen von Gnaden·höfen verdienen damit kein Geld.
Darum brauchen sie oft Spenden.
Damit sie die Tiere gut versorgen können.

Möchtest Du Dir ein Fremd·wort wünschen?
Dann wird es auch bei Einfachstars erklärt.
Schreib einfach eine E-Mail an: anne@einfachstars.info.

Ein Flugzeug muss in einem Mais·feld not·landen

2 Männer waren gestern in einem Flugzeug unterwegs.
Es war nur ein kleines Flugzeug.
Diese Art von kleinen Flugzeugen nennt man Ultra·leicht·flugzeug.

Der Pilot ist 69 Jahre alt.
Und der andere Mann ist 71 Jahre alt.

Das Flugzeug war am Flug·platz Schwarze Heide in Hünxe gestartet.
In der Luft bekam es dann plötzlich Motor·probleme.
Darum musste der Pilot eine Not·landung machen.
Auf einem Mais·feld im Orts·teil Gartrop-Bühl.
Dabei ist das Flugzeug hart auf den Boden gekracht.

Die beiden Männer konnten sich selbst aus dem Flugzeug befreien.
Polizei und Rettungs·dienst waren schnell am Unfall·ort.
Beide Männer wurden noch auf dem Feld von einem Arzt untersucht.
Beide waren nicht verletzt.

Das Flugzeug muss jetzt genauer untersucht werden.
Damit die Motor·probleme nicht noch mal auftreten.

Heute wurde das Flugzeug geborgen und vom Feld geschleppt.

Was ist ein Hallodri?

In den Regeln für Leichte Sprache steht:
Sprich·wörter sind für viele Menschen schwer zu verstehen.
Darum werden sie in der Leichten Sprache nicht benutzt.

Einfachstars will das ändern.
Darum werden hier ab jetzt Sprich·wörter in Leichter Sprache erklärt.

Was bedeutet ist ein Hallodri?

Ein Hallodri ist ein Mensch.
Dieser Mensch ist leicht·sinnig.
Das heißt:
Die Person macht sich wenig Sorgen.
Sie denkt über viele Dinge nicht lange nach.
Sie probiert vieles aus.
Ein Hallodri hält sich manchmal nicht an die Regeln.

In der Liebe bedeutet es:
Diese Person ist an vielen Menschen interessiert.
Ein Hallodri nimmt Beziehungen nicht ernst.

Statt Hallodri kann man auch andere Wörter benutzen.
Sie haben eine ähnliche Bedeutung.
Zum Beispiel:

  • Tu·nicht·gut
  • Tauge·nichts oder 
  • windiger Hund
  • Leicht·fuß 
  • Luftikus

Zum Beispiel:
Eine Oma beschwer sich über ihren Enkel.
Der Enkel spielt gerne Fußball.
Er geht feiern und trifft sich mit Freund*innen.
Die Oma findet aber:
Der Enkel sollte öfter zu Hause bleiben und für die Schule lernen.
Si findet:
Ihr Enkel ist ein Hallodri.

Das Wort Hallodri wird vor allem in Süd·deutschland und Österreich benutzt.

Woher kommt das Wort Hallodri?

Das kann man heute nicht mehr ganz sicher sagen.
Fach·leute glauben:
Vielleicht kommt es vom griechischen Wort Allotria.
Allotria heißt übersetzt Spaß oder Unfug.
Der Unfug lenkt Menschen ab.
Von dem, was wirklich wichtig ist. 

Diese Wort·erklärung haben sich 2 Leserinnen von Einfachstars gewünscht.
Möchtest Du Dir ein Sprich·wort wünschen?
Dann wird es auch bei Einfachstars erklärt.
Schreib einfach eine E-Mail an: anne@einfachstars.info.


Eine Frau wird beim Joggen von Wölfen angegriffen

Eine 37-jährige Frau war joggen.
In Frankreich, in der Nähe von einem Safari·park.
Der Safari·park Thoiry ist in der Nähe von Paris.

In dem Safari·park gibt es ein besonders abgesperrtes Gebiet.
In diesem Gebiet leben Wölfe.
Eigentlich dürfen Menschen dieses Gebiet nicht betreten.
Sie dürfen nur mit dem Auto durch dieses Gebiet fahren.
Sodass sie im Auto geschützt sind.

Aber die Joggerin ist zu Fuß in dieses Gebiet gelaufen.
Bis jetzt ist noch nicht klar:
Hat die Frau einen Fehler gemacht?
Ist sie mit Absicht in das abgesperrte Gebiet gelaufen?
Oder gab es an der Stelle keine Warn·schilder?

3 Wölfe haben die Frau angegriffen.
Sie haben sie in den Nacken, ins Bein und in den Rücken gebissen.
Die Frau wurde durch die Bisse schwer verletzt.

Zum Glück kam sehr schnell ein Rettungs·wagen.
Die Frau wurde sehr schnell ins Kranken·haus gebracht.
Sie ist seit gestern in Lebens·gefahr.
Das bedeutet:
Es ist noch nicht sicher, ob sie den Wolfs·angriff überlebt.

Jetzt wird von der Polizei untersucht:
Was genau ist passiert?
Warum ist die Joggerin in das abgesperrte Gebiet gelaufen?

Ein Mann findet eine Tasche voller Geld

Ein Mann hat auf einer längeren Auto·fahrt eine Pause gemacht.
Er wollte die Toilette einer Rast·stätte an der Auto·bahn benutzen.
Auf dem Weg zur Toilette hat der Mann auf einer Bank eine Tasche gefunden.
Es war eine Herren·hand·tasche.

Der Mann hat in die Tasche reingeschaut.
In der Tasche waren 26 Tausend Euro.

Der Mann hat sich bei einem Mit·arbeiter der Rast·stätte gemeldet.
Er hat die Tasche dort abgegeben.
Der Mit·arbeiter der Rast·stätte hat auch in die Tasche geschaut.
Er hat das viele Geld gesehen.
Da hat er die Polizei gerufen.

Die Polizei kam dann zur Rast·stätte.
Sie haben die Tasche mit dem Geld untersucht.
Und sie haben gesehen:
In der Tasche war auch ein Ausweis.
So konnten sie heraus·finden:
Wem gehört die Tasche mit dem Geld?

Die Polizist*innen haben den Besitzer angerufen.
Und er ist schnell zur Rast·stätte zurück·gekommen.

Der Mann wollte ein Auto kaufen.
Darum hatte er soviel Geld dabei.
Und er war in Gedanken.
Er hat viel über sein neues Auto nach·gedacht.
Darum hat er das Geld liegen·lassen.

Der Mann war sehr erleichtert.
Er hatte bis dahin nicht gemerkt, dass er die Tasche mit Geld vergessen hatte.

Gina-Lisa Lohfink bekommt eine Strafe vor Gericht

Gina-Lisa Lohfink ist Influencerin.
Das bedeutet:
Sie ist im Internet bekannt.
Hier wird das Wort noch genauer erklärt.

Gina-Lisa Lohfink ist 37 Jahre alt.
So sieht sie aus:

Jetzt gab es eine Gerichts·verhandlung.
Gina-Lisa Lohfink ist Auto gefahren.
Obwohl sie zu der Zeit keinen Führerschein hatte.
Und sie ist betrunken Auto gefahren.
Das ist im Jahr 2022 passiert.
Jetzt hat ein Gericht über ihre Strafe entschieden.

Gina-Lisa Lohfink hat 3 verschiedene Strafen bekommen:

  • Sie muss eine Geldstrafe bezahlen.
    Es sind 5.000 Euro.
  • Gina-Lisa Lohfink darf im Moment nicht Auto fahren.
    Erst in einem Jahr darf sie ihren Führerschein noch einmal neu machen.
    Das bedeutet:
    Sie muss die Fahr·prüfung noch einmal machen.
    Dann muss sie die Fahrprüfung bestehen.
    Und erst dann bekommt sie ihren Führerschein wieder.
  • Sie bekommt eine Strafe von 8 Monaten auf Bewährung.

Was bedeutet das?

Eine Bewährungsstrafe ist eine Gefängnis·strafe.
Aber:
Gina-Lisa Lohfink muss nicht sofort ins Gefängnis.
Sie bleibt in Freiheit.
Sie darf keine weiteren Fehler mehr machen.
Zum Beispiel im Straßen·verkehr.
Sonst muss sie sofort ins Gefängnis.

Und sie muss sich regelmäßig bei einer Person melden.
Diese Person nennt man Bewährungs·helfer*in.

Diese Regeln gelten jetzt für 3 Jahre.

Der Anwalt von Gina-Lisa Lohfink sagt:
Die Vorwürfe sind wahr.
Gina-Lisa Lohfink ist damals betrunken gefahren.
Und sie hatte keinen Führerschein.
Er sagt auch:
In dieser Zeit ging es ihr schlecht.
Und sie schämt sich dafür.
Heute geht es ihr wieder besser.
Sie macht eine Therapie.
Das heißt:
Sie hat jetzt Unterstützung und spricht über ihre Probleme.

Außerdem hat Gina-Lisa Lohfink ihr Auto verkauft.
Sie sagt:
So kommt sie nicht in Versuchung.
Dann fährt sie nicht noch mal ohne Führerschein.

Gina-Lisa Lohfink Anwalt findet die Strafe gut.
Er sagt:
Gina-Lisa kann so etwas lernen.
Sie kann jetzt alles richtig machen.
Dann passiert nichts.
Oder sie kann noch mal einen Fehler machen.
Dann bekommt sie eine Strafe.

Und der Anwalt sagt:
Gina-Lisa Lohfink nimmt die Strafe an. 

Bill Kaulitz sagt: "Ich musste ganz viele Jahre meine Sexualität geheim halten"

Bill und Tom Kaulitz sind Zwillingsbrüder.
Sie gehören zur Band Tokio Hotel.
Sie sind 34 Jahre alt.
So sehen sie aus:

Bill Kaulitz hat jetzt ein Interview gegeben.
In diesem Interview hat er von früher erzählt.
Aus der Zeit, als er 16 oder 17 Jahre alt war.

Auch in dieser Zeit wusste Bill schon:
Er verliebt sich in Männer.
Nicht in Frauen.
Aber:
Damals durfte er niemandem davon erzählen.

Bill Kaulitz sagt:
"Ich musste ganz viele Jahre meine Sexualität und all das immer geheim halten."

Die Musik·firma dachte damals:
Die Band Tokio Hotel hat viele Frauen und Mädchen als Fans.
Und sie dachten:
Diese Frauen und Mädchen sollen nicht wissen, dass Bill schwul ist.
Sonst hat die Band vielleicht weniger Erfolg.
Darum sollte niemand davon erfahren.

Bill Kaulitz sagt:
Das war ein großer Druck für ihn.

Tom Kaulitz sagt:
Auch für ihn war diese Zeit schwierig.
Er erzählt:
"Ich habe Bill leiden sehen und ich will ihn eigentlich in Wahrheit nur glücklich sehen."

Heute spricht Bill Kaulitz offen über seine Sexualität.
Er versteckt sich nicht mehr.


Star-Lexikon

Wer ist Tom Kaulitz?

Tom Kaulitz ist 35 Jahre alt.

Er ist Musiker.
Er ist Mitglied der Band Tokio Hotel.
Er spielt Gitarre in der Band.

Tom Kaulitz hat einen Zwillings-Bruder.
Er heißt Bill Kaulitz.
Er ist auch Mitglied in der Band Tokio Hotel.

Tom Kaulitz macht schon lange Musik.
Schon als Kind hat er eigene Lieder geschrieben.
Der Stief-Vater von Tom Kaulitz spielt auch in einer Band.
Mit ihm zusammen hatte Tom Kaulitz die ersten Auftritte.

Im jahr 2001 haben Tom und Bill Kaulitz ihre erste Band gegründet.
Zusammen mit Gustav Schäfer und Georg Listing.
Am Anfang hieß die Band noch Devilish.
Übersetzt heißt das Teuflisch.
Seit 2005 heißt die Band Tokio Hotel.
Ihr größter Hit ist das Lied Durch den Monsun.

Seit 2006 ist Tom Kaulitz nicht mehr in die Schule gegangen.
Er war oft mit seiner Band unter-wegs.
Darum hat er im Internet weiter gelernt.
Und er hat seinen Schul-Abschluss an einer Internet-Schule gemacht.
Dafür hat er einen Preis gewonnen.
Weil er so gute Noten hatte.

Jetzt lebt Tom Kaulitz in den USA.
Er wohnt in der Stadt Los Angeles.

Im Jahr 2013 hat Tom Kaulitz bei der Sendung Deutschland sucht den Super-Star mit-gemacht.
Er war in der Jury.

Tom Kaulitz findet Tier-Schutz wichtig.
Er findet: Wilde Tiere sollen nicht mehr in Zirkussen gehalten werden.
Die Käfige sind zu klein.
Darum ist er in der Tier-Schutz-Gruppe PETA.

Seit August 2019 ist Tom Kaulitz verheiratet.
Seine Frau ist Heidi Klum.

Wer ist Bill Kaulitz?

2 Männer in schicker Kleidung. Einer von beiden trägt einen Pelzmantel

Bill Kaulitz (vorne) mit seinem Bruder Tom

Von Milena.Sfarcic - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Bill Kaulitz ist 35 Jahre alt.

Er ist Sänger.
Er ist Mitglied der Band Tokio Hotel.

Bill Kaulitz hat einen Zwillings-Bruder.
Sein Bruder heißt Tom Kaulitz.
Beide sind zusammen in der Band Tokio Hotel.
Sie machen zusammen Musik.

Bill Kaulitz hat schon als Kind Musik gemacht.
Er hat schon mit 7 Jahren eigene Lieder geschrieben.
Auf Stadt-Festen und Feiern haben Bill und Tom Kaulitz schon früh zusammen Musik gemacht.

Später kamen auch Gustav Schäfer und Georg Listing zur Band dazu.
Ab dann haben sie zu viert Musik gemacht.
Zuerst nannte sich die Band Devilish.
Übersetzt heißt das Teuflisch.

2003 hat Bill Kaulitz bei einer Fernseh-Sendung mit-gemacht.
Es war eine Musik-Sendung.
Sie heißt Star Search.
Übersetzt heißt das: Star-Suche.
So hat eine Musik-Firma von Bill Kaulitz und Devilish gehört.
So wurden sie bekannt.

Ab 2005 nannte sich die Band Tokio Hotel.
Sie hatten große Hits.
Und sie wurden immer bekannter.
Ihr größter Hit ist das Lied Durch den Monsun.

Seit 2006 ist Bill Kaulitz nicht mehr in die Schule gegangen.
Er war oft mit seiner Band unter-wegs.
Darum hat er im Internet weiter gelernt.
Und er hat seinen Schul-Abschluss an einer Internet-Schule gemacht.
Dafür hat er einen Preis gewonnen.
Weil er so gute Noten hatte.

Manchmal arbeitet Bill Kaulitz auch als Model.
Zum Beispiel für den Mode-Macher Karl Lagerfeld.

Jetzt lebt Bill Kaulitz in den USA.
Er wohnt in der Stadt Los Angeles.

Im Jahr 2013 hat Tom Kaulitz bei der Sendung Deutschland sucht den Super-Star mit-gemacht.
Er war in der Jury.

Bill Kaulitz ist Vegetarier.
Das heißt:
Er isst kein Fleisch.
Und er setzt sich für den Tier-Schutz ein.
2010 wurde er zum Sexiest Vegetarian of the Year 2010.
Das heißt:
Er isst kein Fleisch.
Und viele Menschen finden ihn sexy.