Warum nennen sich gerade alle gegen·seitig 'Maus'?
Schon seit sehr langer Zeit werden Menschen von anderen 'Maus' genannt.
Seit dem 18. Jahrhundert.
Also seit mehr als 300 Jahren.
Es ist ein Kose·name.
Warum ist das so?
Max Gruber ist Musiker.
Er gehört zur Band 'Die Mausis'.
Er erklärt es so:
"Eine Maus ist klein, flauschig, niedlich – und braucht Liebe, Zuneigung und Schutz.
Vielleicht sind das Bedürfnisse, die wir alle haben."
Aber:
Lange Zeit wurden nur Frauen und kleine Kinder 'Maus' genannt.
Erwachsene Männer nie.
Oft haben alte weiße Männer den Kose·namen 'Maus' für junge Frauen benutzt.
Das ist jetzt anders.
Sehr viele Menschen nennen sich gegenseitig 'Maus':
- Partner*innen
- Kolleg*innen
- Freund*innen
- Bekannte
Es ist egal, wie alt die Person ist.
Oder welches Geschlecht die Person hat.
Alle Menschen können eine Maus sein.
Hengameh Yaghoobifarah hat damit angefangen.
Hengameh hat den Kosenamen 'Maus' als erste Person so benutzt.
Das war im Jahr 2021 bei Twitter.
Christa Dürscheid ist Wissenschaftlerin.
Sie untersucht Sprache.
Sie sagt:
Die Benutzung von 'Maus' hat sich verändert.
Alle können sich jetzt gegen·seitig so nennen.
Auch erwachsene, coole Männer.
Zum Beispiel die beiden Brüder Bill und Tom Kaulitz.
Mäuse sind niedlich.
Der Kose·name hat etwas Weiches.
Man zeigt dadurch Wärme und Verbundenheit.
Das gilt nicht mehr als Schwäche.
Sondern es tut allen Menschen gut.
Den Kose·name 'Maus' kann man außerdem mit ganz vielen anderen Wörtern zusammen·fügen.
Zum Beispiel:
- Süß·maus
- Yoga·maus
- Geburtstags·maus
- Freibad·maus
Das mögen viele Menschen.
Auch darum ist der Kose·name gerade so beliebt.