Kundinnen der Spar-Kasse müssen sich weiter Kunde nennen lassen
Die Spar-Kasse ist eine Bank.
Sie schreiben Briefe an ihre Kundinnen und Kunden.
In den Briefen schreibt die Spar-Kasse immer: Liebe Kunden.
Sie schreiben nicht: Liebe Kundinnen und Kunden.
Egal, ob die Kunden Männer oder Frauen sind.
Eine Kundin der Spar-Kasse hat gesagt: Das stört sie.
Sie ist kein Kunde.
Sie ist eine Kundin.
Darum möchte sie, dass in ihren Briefen steht: Liebe Kundin.
Die Kundin heißt Marlies Krämer.
Sie sagt:
"Es ist mein verfassungs-mäßig legitimes Recht, dass ich als Frau in Sprache und Schrift erkenn-bar bin."
Damit meint sie: Sie ist eine Frau.
Im Gesetz steht: Sie muss auch als Frau angesprochen werden.
Es ist ihr Recht.
Die Spar-Kasse wollte es nicht ändern.
Jetzt gab es eine Gerichts-Verhandlung.
Ein Gericht hat entschieden:
Muss die Spar-Kasse Frauen in Zukunft Kundin nennen?
Oder darf sie sie weiter Kunde nennen?
Das Gericht hat jetzt entschieden.
Sie haben entschieden: Die Frauen dürfen weiter Kunde genannt werden.
Das Gericht findet: Marlies Krämer hat keine Nachteile, wenn sie Kunde genannt wird.
Ihre Rechte werden dadurch nicht verletzt.
Und das Gericht findet:
Briefe von der Bank sind oft schwer zu verstehen.
Die Sprache ist schwierig.
Wenn man immer schreibt "Kundinnen und Kunden" werden die Briefe noch komplizierter.
Marlies Krämer stand schon öfter vor Gericht.
Sie kämpft für ihre Rechte als Frau.
Zum Beispiel:
Wenn man einen neuen Pass bekommt, muss man ihn unterschreiben.
Früher stand neben dem Feld: Inhaber.
Der Inhaber ist der Besitzer von dem Pass.
Jetzt steht auf dem Pass Inhaber, wenn der Besitzer ein Mann ist.
Und Inhaberin, wenn die Besitzerin eine Frau ist.
Oder:
Marlies Krämer fand: Der Wetter-Bericht ist nicht gerecht.
Bei einem Hoch gibt es gutes Wetter.
Bei einem Tief gibt es schlechtes Wetter.
Früher hatten alle Hochs Männer-Namen.
Und alle Tiefs hatten Frauen-Namen.
Dann hat Marlies Krämer geklagt.
Es gab eine Gerichts-Verhandlung.
Jetzt wird es abgewechselt.
Die Hochs haben ein Jahr lang Männer-Namen und ein Jahr lang Frauen-Namen.
Bei diesen beiden Gerichts-Verhandlungen hat Marlies Krämer Recht bekommen.
Dieses Mal, in der Verhandlung mit der Spar-Kasse nicht.