Wir sind die Töchter
60 Frauen haben einen Brief an Friedrich Merz geschrieben.
Sie wehren sich gegen Friedrich Merz Aus·sagen zum Stadt·bild.
Sie stellen Forderungen an ihn.
Zuerst wurde der Brief der 60 Frauen bei der Zeitschrift SPIEGEL veröffentlicht.
Hier kann man den Brief in Leichter Sprache lesen:
An den deutschen Bundes·kanzler Friedrich Merz,
Sie haben über das Stadt·bild in Deutschland gesprochen.
Und sie wurden gefragt:
Was genau meinen Sie damit?
Sie haben gesagt:
Wir sollen die Töchter fragen.
Seit·dem versammeln sich in Deutschland Töchter.
Überall melden sich Menschen zu Wort.
Weil sie sich gegen Ihre Aussage zum Stadt·bild stellen.
Weil sie sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung stellen.
Sie benutzen das Wort „Töchter“.
Töchter sind Frauen.
Und wir wollen gerne mit Ihnen über Sicherheit für Frauen sprechen.
Wir wollen Klar·text reden.
Denn die Sicherheit von Frauen darf nicht als billige Ausrede benutzt werden.
Und nicht für Rassismus und Vorurteile.
Verschiedenen Blick·winkel sind gleich wichtig.
Sie müssen ernst genommen werden.
Und sie müssen zusammen gedacht werden.
Wir wollen einen öffentlichen Raum, in dem sich alle Menschen wohl·fühlen.
Und wir wollen, dass Frauen sicher sind.
Auf der Straße und im eigenen Zu·hause.
Darum nehmen wir Ihr Gespräch über die Töchter ernst.
Und wir wenden uns mit diesen 10 Forderungen an Sie.
10 Forderungen für mehr Sicherheit von Frauen in Deutschland.
Forderung 1:
Bessere Straf·verfolgung bei sexualisierter und häuslicher Gewalt.
Viele Frauen erleben sexualisierte Gewalt.
Sie erleben Gewalt zu Hause.
Weil die Täter oft Familien·mitglieder sind.
Keine Fremden.
Wir fordern diese Veränderungen:
- Es muss gründliche Untersuchungen der Polizei geben.
Schnellere Gerichts·verhandlungen.
Polizist*innen müssen Schulungen zum Thema Gewalt gegen Frauen machen.
Und Mit·arbeiter*innen der Gerichte auch. - Richter*innen und Staatsanwält*innen müssen Weiter·bildungen im Familien·recht machen.
- Es muss Beratungs·angebote für alle Frauen geben.
Beratungs·angebote in verschiedenen Sprachen.
Und es muss Schutz·räume für Frauen geben.
Für Frauen aus verschiedenen Ländern und Kulturen.
Sichere Orte mit Respekt für verschiedene Kulturen.
Für diese Beratung und die Schutzräume muss es genug Geld geben.
Forderung 2:
Bessere Beleuchtung und Überwachung öffentlicher Räume
Viele Wege sind abends und nachts dunkel.
Viele Frauen fühlen sich dort unsicher.Wir fordern darum:
- Sichere Wege, besonders an Bahnhöfen, Halte·stellen und in Parks.
Forderung 3:
Femizide ins Gesetz·buch aufnehmen
Ein Femizid bedeutet:
Eine Frau wird ermordet.
Weil sie eine Frau ist.
Jeden Tag stirbt etwa eine Frau durch einen Femizid.
Darum fordern wir:
- Es muss etwas getan werden gegen Femizide.
Damit in Zukunft weniger Frauen getötet werden.
Forderung 4:
Informationen sammeln zur Gewalt gegen Frauen
Frauen erleben viele verschiedene Arten von Gewalt.
Wir wissen noch nicht genug darüber.
Wir brauchen mehr Informationen.
Damit wir etwas dagegen tun können.
Wir fordern:
- Es müssen mehr Informationen gesammelt werden zur Gewalt gegen Frauen.
Und dann müssen die Politiker*innen Pläne machen.
Pläne dafür, was wir in Zukunft gegen die Gewalt tun können.
Forderung 5:
Genug Geld für Frauen·häuser und Schutz·räume für alle Frauen - und das Gewalt·hilfe·gesetz ernst nehmen
Es gibt zu wenig Frauen·häuser und Schutz·räume in Deutschland.
Und nicht alle Frauen können diese Räume nutzen.
Dabei steht im Gewalt·hilfe·gesetz:
Alle Frauen sollen Schutz und Hilfe finden können.
Das muss verbessert werden.
Darum sind unsere Forderungen:
- Alle Frauen müssen Schutz in Frauen·häusern und Schutz·räumen finden.
Auch Frauen mit Behinderung.
Auch Frauen, die nicht Deutsch sprechen.
Alle Frauen, egal woher sie kommen.
Alle Frauen, egal welche Religion sie haben.
Alle Frauen, auch wenn sie nicht auf Dauer in Deutschland leben. - Es muss mehr gegen Gewalt getan werden.
Schon bevor sie passiert.
Das nennt man Prävention.
Forderung 6:
Genug Geld für das Gewalt·schutz·gesetz und Anerkennung rassistischer Gewalt in den Gesetzen und im Alltag
Viele Frauen erleben in ihrem Alltag Gewalt.
Weil sie Frauen sind.
Aber zum Beispiel auch:
Weil sie muslimische Frauen sind.
Weil sie Schwarze Frauen sind.
Weil sie asiatische Frauen sind.
Weil sie Roma sind.
Unsere Forderung ist:
- Alle Frauen müssen besser vor Hass·verbrechen geschützt werden.
Forderung 7:
Schutz vor digitaler Gewalt und Rassismus im Netz
Viele Frauen erleben Gewalt im Internet.
Sie bekommen Hass·nachrichten.
Sie werden gemobbt.
Sie werden belästigt.
Sie werden betrogen.
Darum ist unsere Forderung:
- Es muss strengere Regeln gegen Online-Hass geben.
- Der Digital Service Act ist ein Gesetz aus Europa.
Er muss auch in Deutschland besser umgesetzt werden.
Forderung 8:
Recht auf körperliche Selbst·bestimmung einführen, auch beim Thema Schwangerschafts·abbruch
Alle Frauen müssen selbst über ihren Körper entscheiden können.
In allen Lebens·bereichen.
Darum fordern wir:
- Ein Schwangerschafts·abbruch darf kein Verbrechen mehr sein.
- Die Gesundheitsversorgung muss für alle Menschen gleich gut sein.
Für Frauen.
Für Männer.
Und für Menschen mit einem anderen Geschlecht.
Forderung 9:
Finanzielle Unabhängigkeit von Frauen stärken
Frauen verdienen immer noch oft weniger Geld als Frauen.
Auch wenn sie die gleiche Arbeit machen.
Darum fordern wir:
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.
- Allein·erziehende müssen besser abgesichert werden.
- Frauen müssen frei und eigenständig über ihr Geld entscheiden können.
- Steuern müssen gerechter sein.
Egal, welches Geschlecht eine Person hat.
Forderung 10:
Alters·armut von Frauen bekämpfen
Oft verdienen Frauen weniger Geld als Männer.
Zum Beispiel, weil sie sich um Kinder kümmern.
Oder um andere Familien·mitglieder.
So arbeiten viele Frauen nur in Teil·zeit.
Und sie bekommen im Alter weniger Rente.
Viele Frauen haben im Alter darum zu wenig Geld fürs Leben.
Darum fordern wir:
- Politiker*innen müssen etwas tun gegen die Armut von Frauen im Alter.
Diese Frauen haben die 10 Forderungen unterschrieben:
- Bahar Aslan, Dozentin und politische Bildnerin
- Tupoka Ogette, Autorin
- Prof. Dr. Dr. Isabella Weber
- Joy Denalane, Musikerin
- Serpil Temiz Unvar, Gründerin
- Mithu Sanyal, Schriftstellerin
- Daniela Sepheri, Autorin, Aktivistin, Journalistin
- Melika Foroutan, Schauspielerin
- Prof. Dr. Jutta Allmendinger
- Hibba-Tun-Noor Kauser, Kommunal·politikerin aus Offenbach
- Luisa Neubauer, Klima·aktivistin
- Alice Hasters, Autorin
- Ricarda Lang, Bundestags·abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen
- Martyna Linartas, Freie Universität/ungleichheit.info
- Filiz Tasdan, Comedian
- Tina Banze, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland & Initiative intersektional deutsch
- Helena Steinhaus, Sanktionsfrei e.V.
- Marina Weisband, Aula gGmbH
- Lena Gorelik, Autorin
- Sophia Maier, Journalistin und Autorin
- Gizem Erinc-Ciftci, Kommunal·politikerin (Die Linke)
- Maryam.fyi, Musikerin
- Paula Carolina, Musikern
- Sarah Vecera, Vereinte Evangelische Mission
- Ye-One Rhie, ehemalige MdB (SPD)
- Veena Balakrishnan, Co-Gründerin Youth Negotiators Academy
- Maral Koohestanian, Dezernentin und Stadt·rätin
- Eva Sauter, Musikerin, (ok.danke.tschüss)
- Kim Pfaff, Volt
- Mirrianne Mahn, Stadtverordnete Frankfurt am Main
- Pegah Ferydoni, Schauspielerin
- Jenny Kuhnert, Pflege·aktivistin
- Anna Peters, Gründerin Fiscal Feminist Hub
- Laura Fischer, Regisseurin
- Anael Back, Aktivistin
- Marie Nasemann, Schauspielerin, Content Creatorin
- Theresia Crone, Aktivistin
- Irene Appiah, Vorsitzende von Meine Diaspora e.V. / Sprecherin der AG ASR Hamburg
- Caroline Rosales, Journalistin und Schriftstellerin
- Pheline Roggan, Schauspielerin
- Mina Khani, Autorin, Menschen·rechts·aktivistin Hawar.help
- Mariam Claren, Aktivistin
- Alli Neumann, Musikerin
- Maryam Saidi, Integrationsrat Paderborn
- Katja Kipping, Paritätischer Wohlfahrtsverband
- Sarah Lee Heinrich, Politische Bildnerin, Autorin
- Anahita Sattarian, Psychologische Psychotherapeutin und Psychologin
- Susan Hoecke, Schauspielerin
- Linh Ngo, Klima·aktivistin
- Jihane Qotit Zerhouni, Kommunalpolitikerin aus Wesel am Rhein
- Simone Dede Ayivi, Theater·macherin
- Lilith Rein, 1. Vorsitzende, Feminist Law Clinic
- Basak Taylan-Kiran, Kommunal·politikerin aus Offenbach
- Anne Gersdorff, Aktivistin, Sozialhelden e.V.,
- Anne Leichtfuß, Dolmetscherin und Übersetzerin für Leichte Sprache
- Margarita Tsomou, Kuratorin, Professorin
- Teresa Bücker, Publizistin
- Diedesianna, Feministische Aktivistin
- Christina Clemm, Rechts·anwältin
- Anna Dushime, Autorin, Moderatorin
Star-Lexikon
Wer ist Friedrich Merz?
Er ist der deutsche Bundes·kanzler.
Seit dem 6. Mai 2025.
Er gehört zur Partei CDU.
Sein voller Name ist: Joachim-Friedrich Martin Josef Merz.
Friedrich Merz hat 3 Geschwister.
Er ist der älteste Sohn in seiner Familie.
Sein Vater war Richter.
Er war auch Mitglied in der Partei CDU.
Nach der Schule hat Friedrich Merz eine Ausbildung zum Soldaten gemacht.
Aber während der Ausbildung hat er sich am Knie verletzt.
Darum konnte er die Ausbildung zum Soldaten nicht zu Ende machen.
Danach hat Friedrich Merz Jura studiert.
Das bedeutet:
Er hat sich im Studium mit Rechten und Gesetzen beschäftigt.
Nach Ende des Studiums ist er Recht·sanwalt.
Friedrich Merz wurde schon 1972 Mitglied der Partei CDU.
Damals war er noch Schüler.
Von 1994 bis 2009 war Friedrich Merz Mitglied des Bundes·tags.
Also Mitglied der deutschen Regierung.
Und seit 2021 ist er es wieder.
Friedrich Merz hat schon für viele große Firmen gearbeitet.
Friedrich Merz ist verheiratet.
Seine Frau heißt Charlotte Merz.
Die beiden sind seit 1981 verheiratet.
Die beiden haben 3 Kinder zusammen:
Einen Sohn und 2 Töchter.
Friedrich Merz glaubt an Gott.
Er ist katholisch.
Friedrich Merz macht verschiedene Sport·arten:
- Fahrrad fahren
- laufen
- schwimmen
- Tennis



